Kleine Zeitung Steiermark

WM in zwei verschiede­nen Gefühlswel­ten

Bei der Biathlon-WM läuft es für Tamara Steiner recht gut, David Komatz und die Herren sind weniger zufrieden.

- Von Georg Michl und Alexander Tagger Je höher die Temperatur­en,

Die Zufriedenh­eit, sie ist bei David Komatz nach drei Rennen der BiathlonWM nicht so wirklich eingekehrt. Zwar war er im Sprint (29.) und dem Verfolger (30.) bester ÖSV-Athlet, doch das alleine stimmt den Ennstaler noch lange nicht zufrieden. Das Abschneide­n der Österreich­er war ein Spiegelbil­d der bisherigen Saison. Im „Verfolger“hat Komatz sich „mit dem Fehler im letzten Schießen eine bessere Platzierun­g selbst verbaut. Die Rennen waren wirklich nicht ganz das, was ich mir erwartet habe“, sagt er und fügt an, „aber kein Totalausfa­ll“. Am Mittwoch geht es mit dem schießlast­igen 20er weiter, den ersten Ruhetag hat er mit Joggen, Regenerier­en und Behandlung­en verbracht – und natürlich Videoanruf­en bei der Familie. „Den Rücken haben wir bislang sehr gut hinbekomme­n. Wir haben ihn auch mit Tapes behandelt und beim Laufen bin ich nahezu schmerzfre­i.“Eine Bandscheib­e sorgte immer wieder für Leistungse­inbußen.

Derer haben die norwegisch­en

Herren in diesem Winter offensicht­lich keine. Im Gegenteil. Im Verfolgung­srennen feierte „Norge“einen Fünffachsi­eg. Die Supermacht zeigt nicht nur auf der Loipe und im Schießstan­d Muskeln. „Sie sind körperlich die Besten. Wenn sie noch das beste Material haben, sind sie unschlagba­r.“Offensicht­lich haben die Skandinavi­er nach dem Verbot des Fluor schon vor der Saison einen Vorsprung in der Präparieru­ng erlangt. „Im Laufe der Saison sind einige andere Nationen auf etwas draufgekom­men, was das Wachs und die Technik anbelangt.“Die Franzosen scheinen den Norwegern dicht auch den Fersen, der

Vierfachsi­eg der Damen im Sprint und in der Verfolgung dienen als beste Beispiele. „Diese Nationen haben immer schon den Ton angegeben, aber es haben sich immer wieder Läufer aus anderen Ländern hineingemi­scht. Wenn man sich die Laufzeiten jetzt ansieht, sind meist die beiden vorn und vielleicht noch Schweden.“

desto eklatanter scheint der Vorteil zu sein. Das Fluor half bei der Verdrängun­g des Wassers. Und in Nove Mesto ist es warm. Die angekündig­te Kaltfront in der zweiten Woche bleibt aus. „Es ist aber gut, dass die Verant

wortlichen dennoch aktiv geworden sind und Maßnahmen ergriffen haben. Der Schnee wurde viel mit Salz behandelt und war schon ,tot‘ und sie haben ihn stellenwei­se abgetragen und durch neuen ersetzt.“Dabei bedienen sich die Verantwort­lichen eines riesigen Schneedepo­ts. „Zudem führen die Strecken durch den Wald und es waren schon sehr viele Nadeln im Schnee. Das macht es noch langsamer.“Österreich­s Serviceleu­te arbeiten von früh bis spät daran, diese Lücke zu verringern. „Ihnen kann man überhaupt keinen Vorwurf machen, sie geben alles. Auch, weil sie selbst anstehen.“Motivieren­d sei die Ausgangsla­ge nicht, sagt Komatz: „Es ist hart, wenn du vorher schon weißt, dass du eine darüber bekommst.“

hat hingegen Tamara Steiner. Die Schladming­erin lief nach dem 13. Platz im Sprint in der Verfolgung auf den 16. Rang. „Am Schießstan­d war es heute mit viermal null einfach perfekt und ich bin natürlich voll zufrieden. Auf der Loipe hatte ich heute leider keinen optimalen Tag, aber dank meiner guten Ausgangspo­sition

vom Sprint ist sich dennoch ein starker 16. Platz für mich ausgegange­n.“Sie war die Einzige des gesamten Feldes, die fehlerfrei geblieben ist. WMDruck verspürt die Steirerin keinen: „Natürlich will ich gute Ergebnisse erzielen, aber der Druck lastet definitiv auf anderen.“

Heute (17.10 Uhr) geht die Ramsauerin im 15-KilometerR­ennen an den Start. Ihre Erwartunge­n? „Wenn ich am Schießstan­d wieder das zeige, was ich kann und mit einer Null durchkomme, wäre das super. Passt es dann auch noch in der Loipe, könnte ich vielleicht an den Top zehn kratzen“, hofft die 26-Jährige, die ihre herausrage­nden Schießleis­tungen freilich nicht als selbstvers­tändlich sieht. Nach den 15 Kilometern sind noch zwei weitere Starts geplant: „Ich bin noch in der Staffel dabei. Und beim Massenstar­tRennen sieht es nach derzeitige­m Stand auch so aus, dass ich mein Ticket fix hätte“, sagt Steiner, die hinsichtli­ch norwegisch­em „Wunderwach­s“meint: „Bei den Männern wird das schon stimmen. Bei den Damen bringt es nicht viel, wenn man sich die Ergebnisli­sten anschaut.“

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GEPA David Komatz ist mit der WM noch nicht zufrieden. Rechts: Tamara Steiner (Mitte) zeigt starke Leistungen
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