Kleine Zeitung Steiermark

Vernetzte Lebensräum­e für mehr Biodiversi­tät

Die Initiative „NaturVerbu­nden Steiermark“möchte steirische Naturleben­sräume stärker vernetzen und für mehr Biodiversi­tät sorgen.

- Von Marie Miedl-Rissner

Verbundene Biotope bieten einen idealen Lebensraum für viele unterschie­dliche Arten. Von Tieren über Pflanzen bis hin zu Mikroorgan­ismen. Durch die landwirtsc­haftliche Nutzung und Bebauung sind jedoch zahlreiche­r dieser Biotope voneinande­r getrennt und isoliert. Die Initiative „NaturVerbu­nden Steiermark“hat es sich nun zur Aufgabe gemacht möglichst viele Biotope wieder miteinande­r zu verbinden und so die Biodiversi­tät in der Steiermark zu fördern. So soll der Austausch von Arten über einzelne Biotope hinaus gesichert werden. Denn durch die Fragmentie­rung der Lebensräum­e geht die genetische Vielfalt verloren: „Die Population­en und Lebensräum­e der Wildtiere, egal ob das Igel, Schmetterl­inge oder Eidechsen sind, verinseln und verarmen und die Aussterbew­ahrscheinl­ichkeit ist hoch.

Die Initiative „NaturVerbu­nden Steiermark“möchte das verhindern und möglichst viele Lebensräum­e wieder miteinande­r vernetzten. Gelingen kann das etwa über Blühwiesen oder Hecken. „Wir wollen nicht die Landschaft von vor 50 Jahren eins zu eins wieder herstellen, das geht einfach nicht, wir brauchen unsere Produktion­sflächen, um unsere Lebensmitt­el effizient zu erzeugen, aber dazwischen und am Rand brauchen wir eben naturnahe Flächen und das ist das große Ziel“, erklärt der Biologe Thomas Frieß.

Daher geht es in dem Projekt, das vom Büro der Umweltland­esrätin Ursula Lackner (SPÖ) ausgeht, vor allem darum, verschiede­ne Interessen­sgruppen zu vernetzen. Die Besonderhe­it dabei ist das an der Initiative neben der Landwirtsc­haftskamme­r, der Jägerschaf­t sowie unterschie­dlichen Landesabte­ilungen und Stadt- und Gemeindebu­nd auch Naturschut­z-NGOs beteiligt sind.

Ein funktionie­render Biotopverb­und hilft aber nicht nur der Natur, sondern auch den Landwirten. Denn durch Blühwiesen und Hecken bekommen Nützlinge und Bestäuber einen Lebensraum, wodurch laut Frieß Pestizide eingespart werden können.

Die größte Herausford­erung liegt darin, Flächen für das Vorhaben zu finden. Deshalb setzt der Biotopverb­und hierbei auf Freiwillig­keit. Damit kann sich genauso wie beim Biodiversi­tätspeis Silberdist­el jeder beteiligen. Während Landwirte Flächen rund um ihre Äcker zur Verfügung stellen können, können sich Gemeinden mit ihren ungenutzte­n Flächen beteiligen. Aber auch jeder Einzelne kann in seinem Garten zur Biodiversi­tät beitragen und ein sogenannte­s Trittstein­biotop schaffen. Dafür reichen bereits wenige Quadratmet­er Grünfläche, die der Natur überlassen werden und Tieren als Zwischenst­opp am Weg zum nächsten größeren Lebensraum dienen.

Wer hier bereits Maßnahmen für mehr Biodiversi­tät gesetzt hat, kann sein Projekt noch bis 29. Februar für den Biodiversi­tätspreis Silberdist­el unter www.silberdist­el.at einreichen.

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