Weg frei für erste von fünf Unterführungen
Damit gefährliche Bahnkreuzung sicher wird: Grundstückskauf in Wetzelsdorf macht Bau einer ersten GKB-Unterführung möglich.
Der Kauf von zwei Grundstücken in Wetzelsdorf, der heute im Grazer Gemeinderat beschlossen werden soll, lässt Erinnerungen an einen schwarzen Tag aufkommen: Eine Buslenkerin hatte am 18. September 2018 am unbeschrankten GKB-Bahnübergang in der Grottenhofstraße das Rotlicht übersehen. Der Zug krachte in den Bus, die Lenkerin starb, elf Passagiere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Kreuzung wurde 2019 mit Schranken gesichert. Nun soll ein weiterer Bahnübergang entschärft werden. Die Grundstücke, die die Stadt in der Peter-RoseggerStraße um rund 1,3 Millionen Euro kauft, machen dort den Bau einer Unterführung möglich.
Als erste Reaktion auf den tödlichen Unfall hatte die Politik die Errichtung von Unterführungen für alle zwölf GKBBahnübergänge im Grazer Stadtgebiet angekündigt. Ein Plan, der sich als undurchführbar herausstellte. Für den Bau von fünf Unterführungen gab der Gemeinderat im Oktober 2022 aber schließlich grünes Licht. 53 Millionen Euro sind dafür budgetiert, weitere 94 Millionen Euro kommen von Land und Bund. Wie ursprünglich geplant, geht man nun als erstes Projekt dieses Pakets die Unterführung in der Peter-Rosegger-Straße tatsächlich an.
Nach Abschluss der Planungen ist damit zu rechnen, dass sich der Baustart um ein Jahr auf 2025 verschiebt. Auf ihrer Prioritätenliste haben die Experten in der Stadtbaudirektion dann bis 2032 Unterführungen in der Kärntner Straße, Wetzelsdorfer Straße, Reininghausstraße und Gradnerstraße. Schneller geht es in Sachen Sicherheit voraussichtlich dort voran, wo man – wie in der Grottenhofstraße – auf Schrankenanlagen setzt, um die GKB-Strecke abzusichern. „Es bleiben noch sechs weitere Übergänge im Stadtgebiet. Jener am Unteren Mühlweg wird voraussichtlich aufgegeben. Dort, wo es jetzt nur eine Lichtzeichenanlage gibt, ist bis spätestens 2027 die Errichtung von Schrankenanlagen geplant“, stellt GKB-Unternehmenssprecher Ernst Suppan klar.
Die neuen Unterführungen sollen nicht nur heikle Kreuzungen entschärfen, sondern auch als Nahverkehrsknoten ausgebaut werden. In der Peter-RoseggerStraße ist etwa die Anbindung an die zukünftige Straßenbahnlinie 8 geplant. Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) prä
zisiert die Pläne: „Die Unterführungen sind wesentlich für den umweltfreundlichen, stadtgrenzüberschreitenden Verkehr der Zukunft und leisten einen zentralen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zu einem flüssigeren Verkehrsablauf. Wir nutzen die Chance, auch die Infrastruktur für Fußgänger und Fußgängerinnen, Radfahrer und Radfahrerinnen auszubauen.“