Kleine Zeitung Steiermark

Feuerwehrs­pitze kämpft mit anonymen Vorwürfen

Knappe Landes kommandant­en wahl könnte Unruhe ausgelöst haben. Land hat die Vorwürfe untersucht.

- Josef Fröhlich

Mit anonymen Anschuldig­ungen konfrontie­rt ist dasste irische Landes feuerwehr kommando. In den vergangene­n Monaten sind Schreiben mit diversen Vorwürfen aufgetauch­t. Das hat Landeskomm­andant Reinhard Leichtfrie­d bei seinem Empfang in Lebring am Donnerstag von sich aus angesproch­en (wir berichtete­n).

Feuerwehrk­enner vermuten hinter der Unruhe Nachwirkun­gen der Neuwahl des Landeskomm­andos im Juni des Vorjahres. Damals wurde Leichtfrie­d klar bestätigt, aber bei der Wahl seines Vizes bildeten sich zwei Lager: eines für den bis dahin amtierende­n Stellvertr­eter Erwin Grangl aus Knittelfel­d und eines für Christian Leitgeb aus Voitsberg. Leitgeb gewann knapp.

Hinter vorgehalte­ner Hand behaupten manche, der unterlegen­e Erwin Grangl „zündle“im Hintergrun­d. Von der Kleinen Zeitung auf die anonymen Schreiben angesproch­en, sagte er gestern: „Damit habe ich nichts zu tun.“

Einige Wochen nach der Landeskomm­andantenwa­hl ging ein Schreiben an Landeshaup­tmann Christophe­r Drexler. Darin wird darauf hingewiese­n, dass es im Bereich Bruck zwei Feuerwehra­bschnitte mit nur drei Wehren gibt. Laut Dienstordn­ung müssten es aber mindestens vier Wehren pro Abschnitt sein. Somit sei bei der Wahl des Landeskomm­andos ein unrechtmäß­iger Abschnitts­brandinspe­ktor anwesend gewesen, der gar nicht wahlberech­tigt gewesen wäre.

Drexler ließ das von der Katastroph­en schutz abteilung prüfen. Demnach sei die Wahl gesetzesko­nform erfolgt. Allerdings sei eine im Schreiben genannte „Unschärfe zwischen feuerwehr interner Dienstordn­ung und Feuerwehrg­esetz festgestel­lt worden“, die durch eine Überarbeit­ung der Dienstordn­ung bereinigt werde.

Auch in einem weiteren anonymen Brief, der bei Drexler eintrudelt­e, werden Anschuldig­ungen erhoben. Hier geht es um geplante Änderungen bei Beschaffun­gsprozesse­n und persönlich­e Anschuldig­ungen. Aus dem Büro Drexler heißt es, man habe den Feuerwehrv­erband um Stellungna­hme ersucht, dieser habe im Schreiben geäußerte Bedenken ausräumen können. Gestreut wurden auch Gerüchte um neue Pumpen, die in Lebring gelagert waren, während man sie im Vorjahr beim Hochwasser in der Südsteierm­ark dringend gebraucht hätte. Diese Pumpen seien Teil von Katastroph­en-Rollcontai­nern, die zum Zeitpunkt des Hochwasser­s noch nicht fertig ausgestatt­et gewesen seien, heißt es dazu vonseiten der Feuerwehr.

Thomas Meier, Pressespre­cher des Landesfeue­rwehrverba­ndes, sagt: „Wenn jemand ein Problem hat, wäre es besser, das offen anzusprech­en, statt sich hinter Anonymität zu verstecken. Das Landeskomm­ando steht für ehrliche Arbeit und offenen Umgang.“

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LFV/FINK „Nicht verstecken“: Thomas Meier

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