Feuerwehrspitze kämpft mit anonymen Vorwürfen
Knappe Landes kommandanten wahl könnte Unruhe ausgelöst haben. Land hat die Vorwürfe untersucht.
Mit anonymen Anschuldigungen konfrontiert ist dasste irische Landes feuerwehr kommando. In den vergangenen Monaten sind Schreiben mit diversen Vorwürfen aufgetaucht. Das hat Landeskommandant Reinhard Leichtfried bei seinem Empfang in Lebring am Donnerstag von sich aus angesprochen (wir berichteten).
Feuerwehrkenner vermuten hinter der Unruhe Nachwirkungen der Neuwahl des Landeskommandos im Juni des Vorjahres. Damals wurde Leichtfried klar bestätigt, aber bei der Wahl seines Vizes bildeten sich zwei Lager: eines für den bis dahin amtierenden Stellvertreter Erwin Grangl aus Knittelfeld und eines für Christian Leitgeb aus Voitsberg. Leitgeb gewann knapp.
Hinter vorgehaltener Hand behaupten manche, der unterlegene Erwin Grangl „zündle“im Hintergrund. Von der Kleinen Zeitung auf die anonymen Schreiben angesprochen, sagte er gestern: „Damit habe ich nichts zu tun.“
Einige Wochen nach der Landeskommandantenwahl ging ein Schreiben an Landeshauptmann Christopher Drexler. Darin wird darauf hingewiesen, dass es im Bereich Bruck zwei Feuerwehrabschnitte mit nur drei Wehren gibt. Laut Dienstordnung müssten es aber mindestens vier Wehren pro Abschnitt sein. Somit sei bei der Wahl des Landeskommandos ein unrechtmäßiger Abschnittsbrandinspektor anwesend gewesen, der gar nicht wahlberechtigt gewesen wäre.
Drexler ließ das von der Katastrophen schutz abteilung prüfen. Demnach sei die Wahl gesetzeskonform erfolgt. Allerdings sei eine im Schreiben genannte „Unschärfe zwischen feuerwehr interner Dienstordnung und Feuerwehrgesetz festgestellt worden“, die durch eine Überarbeitung der Dienstordnung bereinigt werde.
Auch in einem weiteren anonymen Brief, der bei Drexler eintrudelte, werden Anschuldigungen erhoben. Hier geht es um geplante Änderungen bei Beschaffungsprozessen und persönliche Anschuldigungen. Aus dem Büro Drexler heißt es, man habe den Feuerwehrverband um Stellungnahme ersucht, dieser habe im Schreiben geäußerte Bedenken ausräumen können. Gestreut wurden auch Gerüchte um neue Pumpen, die in Lebring gelagert waren, während man sie im Vorjahr beim Hochwasser in der Südsteiermark dringend gebraucht hätte. Diese Pumpen seien Teil von Katastrophen-Rollcontainern, die zum Zeitpunkt des Hochwassers noch nicht fertig ausgestattet gewesen seien, heißt es dazu vonseiten der Feuerwehr.
Thomas Meier, Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbandes, sagt: „Wenn jemand ein Problem hat, wäre es besser, das offen anzusprechen, statt sich hinter Anonymität zu verstecken. Das Landeskommando steht für ehrliche Arbeit und offenen Umgang.“