Verletzungsteufel lauerte auch auf kurzer Strecke
In Kvitfjell erwischte es selbst im verkürzten Training drei Mann – auch Kitzbühel-Sieger Cyprien Sarrazin.
Es bleibt wie verhext: In Kivtfjell wurde wegen der zu weichen Piste am Freitag im zweiten Training nur die ersten 50 Sekunden gefahren, den Rest der Piste wollte man für die heutige Abfahrt und den Super-G am Sonntag schonen bzw. präparieren. Die Rechnung ging bedingt auf. Das erste Opfer des Tages war Lokalmatador Adrian Smiseth Sejersted, der fürchterlich abflog und nach einem Salto vorwärts hart im Netz einschlug. Der 29-Jährige wurde mit Schmerzen im linken Arm mit dem Helikopter abtransportiert, aber noch Freitag aus dem Krankenhaus entlassen.
Doch war er nicht das einzige Opfer des verkürzten Trainings. Der Verletzungsteufel, so scheint es, lässt sich auch von kürzeren Strecken nicht abhalten. So erwischte es vor allem auch Kitzbühel-Sieger Cyprien Sarrazin – und er fällt für die beiden Rennen am Wochenende definitiv aus. Sarrazin erlitt ein Trauma an der rechten Wade, die genaue Diagnose soll nach weiteren Untersuchungen in Frankreich gestellt werden. Das gilt auch für Landsmann Maxence Muzaton, der Verletzungen am linken Bein und der rechten Schulter davontrug, wie Sarrazin in Frankreich genaueren Untersuchungen unterzogen wird.
Und doch: Heute soll wieder Abfahrt gefahren werden. Marco Odermatt kommt mit dem Aus von Sarrazin der einzig ernsthafte Gegner im Abfahrtsweltcup abhanden. Der Franzose liegt nur sechs Punkte zurück. Dominik Paris, im Training hinter den beiden Franzosen Ken Caillot (Startnummer 65) und Adrien Fresquet (60) Drittschnellster, hat als Dritter bereits 187 Punkte Rückstand.
Insofern geht es für die meisten um gute Ergebnisse – die erhofft sich auch Vincent Kriechmayr. „Ich will unbedingt noch auf einmal aufs Podest fahren“, sagte der Oberösterreicher, der aber auch einschränkt: „Die Piste ist eher auf der weichen Seite, das sind nicht meine Verhältnisse.“.