„Der Klimawandel lässt sich nicht mehr wegleugnen“
Spätfrost hatte zuletzt oft starke Ernteausfälle zur Folge. Experte sieht aber noch keine akute Gefahr.
Der Februar ist auf dem Weg, Temperaturrekorde zu brechen. Die Entwicklung lässt die Obstbauern wachsam bleiben, denn auch im Vorjahr kämpften steirische Betriebe nach einer frühen Wärmeperiode mit den Auswirkungen von Frost. „Aufgrund der Wetterentwicklungen der letzten Jahre ist die Sorge bei den Betrieben während dieser Jahreszeit immer da“, sagt Herbert Muster, Referatsleiter Obstbau bei der Landwirtschaftskammer Steiermark.
Die Knospen fangen erst an zu schwellen. „Bis jetzt ist noch gar nichts passiert, wenn es bis Ende Februar so überdurchschnittlich warm bleibt wie jetzt, wird die Vegetation jedoch voranschreiten.“Begünstigt wird die Entwicklung dadurch, dass die Böden nie gefroren sind und ausreichend Feuchtigkeit da ist. Auch die Windrichtung habe einen großen Einfluss auf etwaige Temperaturumschwünge, betont der Experte. Der Klimawandel lasse sich inzwischen nicht mehr wegleugnen, so Muster, die Perioden hätten sich komplett verändert. „Wir sind wirklich extrem früh dran“, sagt er. Dadurch wird das Zeitfenster für Rückschläge durch Spätfrostschäden länger. Doch auch eine gegenteilige Entwicklung schließt Muster nicht aus. „2007 hatten wir ein Jahr, in dem die Vegetation früh begonnen hat und es danach zu keinem Frost mehr kam – das war unser bestes Jahr überhaupt.“Im Moment sei auch aufgrund der Tageslänge die Gefahr noch gering. „Die Tage sind noch verhältnismäßig kurz und die Einfallswinkel der Sonne noch anders.“10 Grad seien in der Landwirtschaft die Schwelle, bei Temperaturen darunter finde keine Vegetation statt. Liegen sie nur wenige Stunden darüber, passiert den Pflanzen im Normalfall nichts.