Rendi-Wagner hofft auf Karrieresprung
Westenthaler zieht in den ORF-Stiftungsrat ein. Babler und Muchitsch treten gemeinsam vor Presse.
Übersiedelt Pamela RendiWagner nach Schweden? Nach Informationen der Kleinen Zeitung fällt spätestens morgen die Entscheidung, ob die langjährige Gesundheitsministerin und spätere SPÖ-Parteivorsitzende zur Chefin der EU-Gesundheitsagentur ECDC aufsteigt. In Solna bei Stockholm tritt der Verwaltungsausschuss der Behörde, die sich um die Prävention und Verhütung von ansteckenden Krankheiten kümmert, zusammen. Gesundheitsminister Johannes Rauch und Außenminister Alexander Schallenberg haben für Rendi- Wagner, die international als ausgewiesene Epidemiologin hohe Anerkennung genießt, lobbyiert. Dem Vernehmen nach befinden sich vier Personen auf der Shortlist. In der EU entscheidet bei Personalfragen oft nicht die Qualifikation, sondern wer über das bessere Lobbying verfügt.
Peter Westenthaler kehrt als Akteur in den politmedialen Bereich zurück. Der Ex-BZÖ-Politiker zieht für die FPÖ in den ORF-Stiftungsrat ein und folgt Anwalt Niki Haas nach. Unvereinbarkeiten tun sich keine auf, denn ausgerechnet unter Westenthaler als Klubobmann wurde eine fünfjährige Abkühlphase für Politiker, die in den ORF wechseln, beschlossen. Westenthaler ist als Diskutant im TV-Sender Oe24 sehr präsent.
Die beiden ranghöchsten Köpfe der SPÖ, Parteichef Andreas Babler und der Chef der roten Gewerkschaft, Josef Muchitsch, ziehen wieder an einem Strang. Heute wollen Babler und Muchitsch gemeinsam vor die Presse treten, um, wie es in der Einladung heißt, eine Lanze für „sichere Pensionen“zu brechen. In den letzten Tagen hing der Haussegen schief, weil der Baugewerkschafter in der Kleinen Zeitung deutliche Kritik am Kurs des Parteichefs geübt hatte. Spätestens am Wochenende dürfte man sich zusammengerauft haben, beide haben auf Twitter Fotos von gemeinsamen Auftritten beim Verbandstag der Sozialistischen Jugend Oberösterreich veröffentlicht.
Zum Hintergrundgespräch lud gestern der ÖVPFraktionsführer im U-Ausschuss, Andreas Hanger. Themen waren der Finanzskandal im Umfeld der Grazer FPÖ und die Ermittlungen gegen den steirischen FPÖ-Chef Mario Kunasek. Neuigkeiten gab es zu dem, wie es Hanger formuliert, „größten Parteifinanzskandal der 2. Republik“keine zu vermelden. Mit dem Termin war die Hoffnung verbunden, dass sich zeitgerecht vor der Wahl auch die Wiener Medien der Affäre jenseits des Semmering annehmen.