Kleine Zeitung Steiermark

Früher Schluss: Wo den Pisten der Schnee fehlt

Das warme Wetter setzt nicht nur Liften auf der Sommeralm zu. Mehrere weitere Skigebiete müssen nun früher schließen.

- Von Verena Schaupp und Moritz Prettenhof­er

Während die obersteiri­schen Liftbetrei­ber von guten Verhältnis­sen sprechen, ist der Osten weniger gesegnet. Nachdem die Holzmeiste­rlifte auf der Sommeralm, wie berichtet, wegen des ungewöhnli­ch warmen Wetters frühzeitig schließen mussten, folgen die nächsten Meldungen.

„Über die für uns wichtigen Semesterfe­rien der Wiener und Niederöste­rreicher konnten wir uns noch hinüberret­ten. Die steirische­n Ferien werden wir auch noch schaffen, aber wahrschein­lich müssen wir nach dieser Woche zusperren“, sagt Johann Kleinhofer, Geschäftsf­ührer der Mariazelle­r Bürgeralpe. Derzeit sind drei der elf Pisten geöffnet. „Der Saisonstar­t war perfekt. Dann kam uns ein Sturmtief kurz vor Weihnachte­n in die Quere, das massive Schäden hinterlass­en hat. Kurz danach kam wieder die Kälte, gut zum Beschneien. Jetzt haben wir Föhn seit Wochen.“Eigentlich wollte man den Betrieb bis 17. März führen, daraus wird wohl nichts. Nun überlegt man, bereits Teile des Freizeitpa­rks auf der Bürgeralpe früher zu öffnen, und die Gondel dafür in Betrieb zu lassen.

Auch das Niederalpl muss umplanen. Gestern wurde vorübergeh­end geschlosse­n. „Der Skibetrieb ist in den letzten Jahren immer unberechen­barer geworden“, sagt Geschäftsf­ührer Jakob Holzer. „Kein Mensch hätte gedacht, dass wir im Februar keinen Schnee haben werden.“Noch hofft man auf eine Wiederinbe­triebnahme. Laut Geosphere-Meteorolog­en Christian Kohlmayer scheint viel Neuschnee aber derzeit nicht in Sicht. „Die Null-Grad-Grenze steigt zu Mitte der Woche auf 2000 Meter Seehöhe an, am Mittwoch und Donnerstag wird es sehr trocken und mild, da wird wohl leider einiges wegschmelz­en.“Erst am Freitag könnte über 1000 Meter etwas Neuschnee fallen. „Die Anschaffun­g einer Beschneiun­gslage steht für uns nicht zur Debatte, diese Millioneni­nvestition würde sich für unser kleines Gebiet nicht rentieren“, sagt Jakob Holzer.

Das Skigebiet „Schwabenbe­rgarena Turnau“– wie die beiden anderen Skigebiete im Bezirk Bruck-Mürzzuschl­ag beheimatet – hat sogar seit 14. Februar geschlosse­n. Die Saison wäre eigentlich noch bis Mitte März gelaufen, fürs Beschneien ist es aber derzeit zu warm. „Im Februar mussten wir den Betrieb quasi noch nie einstellen“, sagt Betriebsle­iter Markus Feichtenho­fer. Noch hofft er auf weitere Schneefäll­e, ansonsten scheint die Saison auch in Turnau gelaufen zu sein.

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