Kleine Zeitung Steiermark

Nachfrage zu gering: GrazLog eingestell­t

Prämiertes Projekt sollte Lieferverk­ehr in der Stadt bündeln. Nun kam das Aus.

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Das Quietschen der Notbremse war nicht zu hören. Nun aber bestätigt man im Grazer Rathaus, was Innenstadt­händler nach und nach publik machen: „Ja, GrazLog wurde eingestell­t.“Dahinter verbarg sich das Ansinnen der Stadt, den Wildwuchs an Lieferante­n und damit auch CO2-Emissionen auszubrems­en. Also wurde GrazLog 2018 vom Stapel gelassen und in den ersten beiden Jahren durch Bundesmitt­el, welche die Stadt ausschütte­te, mit 450.000 Euro gefördert. Die Idee: Waren anderer Zusteller, deren Ausnahmege­nehmigunge­n für Ladetätigk­eiten man eindämmen wollte, sollten zentral gesammelt und „auf der letzten Meile“per Lastenrad oder E-Transporte­r zu Kunden gebracht werden.

Das übernahm Logistikpr­ofi Peter Klade, der nun ebenfalls das Aus bestätigt. Die Nachfrage sei zu gering gewesen, zudem habe die „Konsolidie­rung“der Zustellung nicht wie geplant gegriffen. Tatsächlic­h gestand man im Frühjahr 2023 auch seitens der Stadt, dass es weiterhin zu viele Ausnahmege­nehmigunge­n gibt – „aber das echte Problem ist der Wildwuchs. Viele Dienstleis­ter halten sich nicht an ihre Genehmigun­gen“, so Straßenamt­schef Thomas Fischer.

Also kam nun ein Projekt, das Mobilitäts- und Umweltprei­se einheimsen konnte und sich zuletzt wirtschaft­lich selbst trug, zum Stillstand. Für immer? „Es ist alles da, man könnte das System jederzeit hochfahren. Ich glaube ja weiterhin, dass es enormes Potenzial hätte“, so Klade. Vizebürger­meisterin Judith Schwentner (Grüne) betont: „Der Endbericht des Projekts befindet sich in finaler Abstimmung. Diesen werden wir abwarten und unsere Schlüsse daraus ziehen.“

Michael Saria

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KLZ/J. FUCHS Peter Klade bestätigt schweren Herzens das Aus

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