Interne Prüfung blieb ohne Folgen
Landespolizeidirektor ließ Vorwürfe prüfen: kein Organisationsverschulden.
ür ihn sei es einer der schwierigsten Tage seiner polizeilichen Karriere gewesen, sagte Landespolizeidirektor Gerald Ortner wenige Tage nach der Tragödie von Trieben im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Den getöteten Inspektionskommandanten hatte er zwar nicht persönlich gekannt, das Ereignis ging ihm trotzdem merklich nahe. Dazu wurden auch Gerüchte und Vorwürfe gegen Verantwortliche im Bezirks- bzw. Landespolizeikommando laut. Tenor: Die Probleme des Polizisten waren unter Kollegen bekannt gewesen, in den Akten fand sich dazu aber nichts. „Ich habe eine interne Untersuchung sämtlicher Vorwürfe, die aus der Bevölkerung, über die Medien oder aus dem Kollegenkreis kolportiert wurden, in Auftrag gegeben, um lückenlos und transparent aufzuklären“, ließ Ortner damals wissen.
Geprüft hat das Büro A1 (Strategie, Organisation und Dienstvollzug). Dort hieß es gestern, dass nach umfangreichen Erhebungen festgestellt wurde, dass „kein Organisationsverschulden der LPD Steiermark oder des Bezirkspolizeikommandos Liezen“vorliege. Der Fall hatte auch eine Diskussion über eine wiederholte Überprüfung der Exekutivtauglichkeit von Polizisten ausgelöst. In der Regel werden psychologische Eignungstests nur am Anfang durchgeführt oder wenn ein Vorgesetzter entsprechende Wahrnehmungen meldet.
Die Aufarbeitung der Tragödie unter der Kollegenschaft nahm mehrere Wochen in Anspruch. Die Bediensteten bekamen psychologische Unterstützung durch den „PeerSupport“der Polizei, die Dienststelle wurde vorübergehend nach Rottenmann verlegt. Der Plan, in Trieben eine neue Inspektion zu beziehen, wurde vorerst wieder verworfen. Das Büro, in der die Tat geschah, wurde aber komplett neu eingerichtet. Wilfried Rombold
FPolizeidirektor Gerald Ortner