Stört Semmelbacken im Kurgebiet?
Container vor dem eigentlichen Café: Seit zwei Jahren muss Sorger mit Übergangslösung arbeiten. Jetzt ist ein Ende in Sicht.
Seit nun genau zwei Jahren hält sich eine kuriose Übergangslösung am Hauptplatz in Gratwein-Straßengel. Denn seit Februar 2022 muss die Bäckerei Sorger aus einem Container heraus ihre Semmeln, Brote und Zimtschnecken verkaufen – und der Container steht direkt vor dem Café, in das eigentlich Sorger einziehen will, aber noch nicht darf. Die behördliche Genehmigung steht noch aus.
Albin und Paul Sorger, die das Familienunternehmen schupfen, sind mittlerweile sauer und des Wartens leid. „Wir wollten alles ganz genau machen – das war im Nachhinein vielleicht ein bitterer Fehler“, sagen die beiden. Sorger hatte um eine Änderung der Betriebsstättengenehmigung angesucht, „das Vorgängerlokal hatte ja bis in die Nacht offen, wir wollen nur von 7 bis 19 Uhr geöffnet haben“. Im Verfahren wurden sämtliche Aspekte zur Betriebsstätte neu geprüft, „es ging auch alles gut, nur auf ein einziges Gutachten warten wir seit Frühsommer“, ärgern sich die Sorgers. Und hier wird es kurios: Denn laut Sorger geht es dabei um „ein Emissionsgutachten für das Semmelaufbacken. Weil wir uns in einem Kurgebiet befinden, könnte der Semmelgeruch störend sein“. Kopfschütteln bei den Sorgers. Jetzt zeichnet sich aber eine Lösung ab. Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung bestätigt die Bezirkshauptmannschaft GrazUmgebung, dass das Gutachten fertig sei. „Das geht nächste Woche hinaus“, heißt es. Und ja, der Sorger-Filiale stehe nichts im Wege. Auf die Frage, warum das alles so lange dauert, will man nicht näher eingehen, nur so viel: Die Ursache liege auch beim „Antragswerber“.
Bei Sorger herrscht Erleichterung, wenngleich: „Selbst wenn wir jetzt die Genehmigung bekommen, brauchen wir noch mindestens drei Monate für den Umbau. Wir können also frühestens im Sommer mit dem Café in Betrieb gehen. Das ist schade und nur leistbar, weil wir eine Kette sind. Ein kleiner Unternehmer wäre ruiniert.“