„Eine Achterbahn der Gefühle“
Tim Mälzer trifft am Sonntag in „Kitchen Impossible“auf den Steirer Richard Rauch. Wie die Show für ihn gelaufen ist.
Wie war es, einmal selbst bei „Kitchen Impossible“zu sein? RICHARD RAUCH: Es war eine tolle, eine besondere Zeit. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Im Vorfeld weiß man ja wirklich gar nichts, es ist alles sehr geheim. Erst am Tag vorher habe ich erfahren, als ich das Flugticket bekommen habe, dass es nach Portugal geht. Ich selbst fluche im Vergleich zu Tim Mälzer ja nicht so viel und habe versucht, den steirischen Charme in den Vordergrund zu stellen. Aber man ist an den Drehtagen gefühlt 24 Stunden vor der Kamera
und das macht es zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Sie haben als Innereien-Experte ein Gericht mit Fischinnereien zur Umsetzung bekommen. Eine Herausforderung?
Ja, er hat mich doch auf dem falschen Fuß erwischt. Meeresfisch kommt bei uns in Trautmannsdorf natürlich kaum in die Küche. Es war definitiv ein Gericht, das wirklich sehr, sehr speziell war. Vor allem auch diese Geschmacksrichtung, die ich da im Mund gehabt habe. Aber ich bin halt ein Wadlbeißer, ich gebe nicht so leicht auf.
Auch vegane Küche stand am Programm. Was war dabei die große Aufgabe?
Das ist eine spannende Geschichte gewesen. Es wurde dort sehr, sehr viel fermentiert. Da braucht man normalerweise ja Monate für so einen Fermentationsprozess, damit man diese speziellen Aromen erzeugen kann. Das braucht auch Reife bei den Produkten. Es war sehr, sehr knifflig, das nachzubauen. Es hat zwar im ersten Moment sehr, sehr einfach ausgeschaut, das Gericht. Aber vor allem diese Sauce war wirklich ein Brecher. Und zwar in dem Sinn, dass das so viele Facetten am Gaumen gehabt hat: bitter, herb, salzig, würzig, ganz viel Umami.
Und Mälzer haben Sie Klachlsuppe und Kardinalschnitte kochen lassen. Bewertet von Ihrer Familie. Eigentlich eine unlösbare Aufgabe, oder?
Es gibt kein Familienfest ohne die Kardinalschnitte von meiner Tante Hertha. Wenige Zutaten, aber viel handwerkliches Geschick und Erfahrung braucht es dazu. Und kochen kann er schon, der Tim. Er kann vor allem gut schmecken. Aber manchmal fehlt ihm die Fingerfertigkeit. Und das war bei der Kardinalschnitte sicher eine Herausforderung. Ebenso die Klachlsuppe. Denn da ist meine Familie natürlich ganz besonders kritisch.