Kleine Zeitung Steiermark

„Eine Achterbahn der Gefühle“

Tim Mälzer trifft am Sonntag in „Kitchen Impossible“auf den Steirer Richard Rauch. Wie die Show für ihn gelaufen ist.

- Von Georg Hoffelner

Wie war es, einmal selbst bei „Kitchen Impossible“zu sein? RICHARD RAUCH: Es war eine tolle, eine besondere Zeit. Eine Achterbahn­fahrt der Gefühle. Im Vorfeld weiß man ja wirklich gar nichts, es ist alles sehr geheim. Erst am Tag vorher habe ich erfahren, als ich das Flugticket bekommen habe, dass es nach Portugal geht. Ich selbst fluche im Vergleich zu Tim Mälzer ja nicht so viel und habe versucht, den steirische­n Charme in den Vordergrun­d zu stellen. Aber man ist an den Drehtagen gefühlt 24 Stunden vor der Kamera

und das macht es zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Sie haben als Innereien-Experte ein Gericht mit Fischinner­eien zur Umsetzung bekommen. Eine Herausford­erung?

Ja, er hat mich doch auf dem falschen Fuß erwischt. Meeresfisc­h kommt bei uns in Trautmanns­dorf natürlich kaum in die Küche. Es war definitiv ein Gericht, das wirklich sehr, sehr speziell war. Vor allem auch diese Geschmacks­richtung, die ich da im Mund gehabt habe. Aber ich bin halt ein Wadlbeißer, ich gebe nicht so leicht auf.

Auch vegane Küche stand am Programm. Was war dabei die große Aufgabe?

Das ist eine spannende Geschichte gewesen. Es wurde dort sehr, sehr viel fermentier­t. Da braucht man normalerwe­ise ja Monate für so einen Fermentati­onsprozess, damit man diese speziellen Aromen erzeugen kann. Das braucht auch Reife bei den Produkten. Es war sehr, sehr knifflig, das nachzubaue­n. Es hat zwar im ersten Moment sehr, sehr einfach ausgeschau­t, das Gericht. Aber vor allem diese Sauce war wirklich ein Brecher. Und zwar in dem Sinn, dass das so viele Facetten am Gaumen gehabt hat: bitter, herb, salzig, würzig, ganz viel Umami.

Und Mälzer haben Sie Klachlsupp­e und Kardinalsc­hnitte kochen lassen. Bewertet von Ihrer Familie. Eigentlich eine unlösbare Aufgabe, oder?

Es gibt kein Familienfe­st ohne die Kardinalsc­hnitte von meiner Tante Hertha. Wenige Zutaten, aber viel handwerkli­ches Geschick und Erfahrung braucht es dazu. Und kochen kann er schon, der Tim. Er kann vor allem gut schmecken. Aber manchmal fehlt ihm die Fingerfert­igkeit. Und das war bei der Kardinalsc­hnitte sicher eine Herausford­erung. Ebenso die Klachlsupp­e. Denn da ist meine Familie natürlich ganz besonders kritisch.

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TIM MÄLZER VS. RICHARD RAUCH Tim Mälzer (l.) und Richard Rauch

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