Kleine Zeitung Steiermark

Windisch macht‘s wie Hirscher

Icecrosser­in Veronika Windisch holte sich zum dritten Mal in Folge den WM-Titel. Es wird wohl keiner mehr dazukommen.

- Von Christian Albrecht

Àla Marcel Hirscher“will es Veronika Windisch machen und aufhören, wenn es am schönsten ist. Noch vor wenigen Tagen hat sich die Icecrosser­in im kanadische­n Sainte-Angèle-de-Mérici zum dritten Mal in Folge zur Weltmeiste­rin gekrönt – es wird ihr wohl letzter Titel bleiben. „Die körperlich­en Altersersc­heinungen machen sich bemerkbar, die Reisen werden immer mühsamer und auch die anderen werden immer besser“, sagt die gebürtige Weizerin, die mit immer wiederkehr­enden Problemen im Rücken zu kämpfen hat. Und dennoch ist Windisch immer noch die Beste. Mit ihrem Erfolg in Kanada fixierte die Lehrerin des Borg Monsberger nach Siegen auf der Winterleit­en und in Rautalampi (FIN) ein Rennen vor Saisonende den WM-Titel, es war ihr 15. Rennsieg in Folge. „Eigentlich dürfte ich ja nicht aufhören, weil ich immer noch gut bin – aber der Körper macht nicht mehr mit“, muss sich Windisch eingestehe­n. „Ich bin vor einem Monat auf der Winterleit­en gestürzt, früher hätte ich das wahrschein­lich leicht weggesteck­t, jetzt kann ich meine Hand noch immer nicht heben.“

Den Übersee-Umweg zum WM-Titel über Kanada musste Windisch gezwungene­rmaßen machen, da das für Ende Jänner in Pra-Loup (FRA) angesetzte

Rennen wegen zu warmer Bedingunge­n abgesagt werden musste. Die besten drei Ergebnisse der fünf Rennen umfassende­n Weltmeiste­rschaft werden für die Wertung gezählt, vor dem letzten Bewerb in Lost Valley (USA) liegt Windisch uneinholba­r an der Spitze. „Das ist ja auch eine Kostenfrag­e“, sagt die zweimalige Olympia-Teilnehmer­in im Shorttrack, die sich für ihr erstes Rennen seit 2020 außerhalb von Europa dement

sprechend viel Druck auferlegt hat. Doch mit diesem wusste sie umzugehen.

Den Aufenthalt selbst hat Windisch genossen, wurde sie doch von Luca Dallago, der mit seiner Frau in Kanada wohnt und beim Rennen Platz 18 belegt hat, herzlich in Empfang genommen. „Lucas Schwiegerm­ama hat sogar in unserer Unterkunft gewohnt und für uns gekocht“, erzählt Windisch. Die Siegerehru­ng fand dann in einer Kirche statt. „Dort gab‘s dann auch die Afterparty, da ist es richtig abgegangen“, sagt Windisch lachend. Zu feiern hatte auch der Stainzer Niklas Begander, der sich mit Platz zwei vorzeitig den Titel bei den Junioren holte. „Wahnsinn, dass er das geschafft hat“, freut sich Windisch mit dem 19-jährigen „Bewegungst­alent“, das auch American Football spielt, mit.

Einzelne Rennen auf dem Eis will Windisch auch in Zukunft noch bestreiten, die letzte ganze Saison hat sie nun aber „ziemlich sicher“hinter sich. Für einen möglichen weiteren Titel „müssten sie den Modus ändern und die WM in nur einem Rennen austragen“, meint Windisch. Bis zum nächsten Winter steigt die Steirerin wieder auf das Rad, will einige Kriterien fahren: „Das ist gut für meine Seele.“

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Veronika Windisch (Mitte) bei der Siegerehru­ng in der Kirche KK
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KK Veronika Windisch holte sich in Kanada den Titel

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