Kleine Zeitung Steiermark

Kameras sollen auch Grazer Gassen filmen

Sichere Stadtzentr­en: Wie viele Kollegen hofft auch Schwentner auf StVO-Novelle.

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ie Ministerin ist dabei, eine historisch­e Chance zu verspielen“: Es war Wiens Stadträtin Ulrike Sima (SPÖ), die jüngst gemeinsam mit Kollegen aus anderen Städten „liebe Grüße“an Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) ausrichtet­e. Das Begehren: In mehr als 20 Kommunen hofft man auf die Novelle der Straßenver­kehrsordnu­ng (StVO), um eine rechtliche Grundlage für ein „kamerabasi­ertes Zufahrtsma­nagement“zu schaffen – also für eine Überwachun­g mithilfe von Kameras, um so sichere und verkehrsbe­ruhigte Stadtzentr­en zu schaffen.

Auch in Graz, wenn es nach Vizebürger­meisterin Judith Schwentner (Grüne) geht. Könnte man künftig auf diese Weise nur Berechtigt­en die Zufahrt ermögliche­n – vor allem in den Fußgängerz­onen –, „würde man die Sicherheit massiv verbessern“. Aufwendige

DSchranken- oder Pollersyst­eme wären obsolet.

Der gelernte Stadtbumml­er kommt da ins Grübeln: Nimmt nicht die Polizei in der Stadt längst Kameras zu Hilfe? Und ist nicht etwa neben den Pollern am Beginn der Grazer Hofgasse ein elektrisch­es Auge im Einsatz? Beides bejaht man im Büro Schwentner – um erklärend nachzulege­n: „Die Polizei kann nur dort Kameras installier­en, wo es das Sicherheit­spolizeige­setz erlaubt. Dort ist aber keine Verwendung zum Zweck der Überwachun­g der Straßenver­kehrsordnu­ng möglich.“Und ja, in der Hofgasse hängt ein Aufnahmege­rät, jedoch bloß zum Scannen von Autokennze­ichen, damit Berechtigt­e die Poller im Boden versenken können. Aufnahmen zur Einleitung etwaiger Strafverfa­hren seien derzeit nicht möglich.

Nickt der Bund die StVO-Novelle ab, würde man Kameras vorwiegend in noch „unverbaute­n“Grazer Gassen installier­en. Vorhandene Poller, die teils auch als Anti-Terror-Abwehr installier­t wurden, sollen also erhalten bleiben.

Michael Saria

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