Der „deutsche Patient“steckt auch Österreich an
Scheiblecker zur Kleinen Zeitung, „es schaut nicht gut aus.“Denn die Konjunktur springe auch in Österreich nach wie vor nicht an. Das erste Quartal 2024 verläuft, so viel lässt sich sagen, schlechter als erwartet. „In Summe haben die belastenden Kräfte zugenommen, es wird auch bei uns zu Abstrichen kommen“, sagt Scheiblecker.
Tagen erklärte Wirtschaftsminister Habeck, dass sich die deutsche Wirtschaft „dramatisch schlecht“entwickle. Ein „Reformbooster“der häufig zerstrittenen Ampelkoalition soll nun die trüben Aussichten aufhellen. Eine Wortschöpfung, die der Ampel den Vorwurf einbringt, zumindest in Sachen Schlagwortproduktion weltmeisterlich zu sein.
„um nichts Geringeres als um die Verteidigung des deutschen Industriestandortes“, erklärte Habeck bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts. Im Fokus stünden Bürokratieabbau, bessere Rahmenbedingungen und die Eindämmung des Arbeitskräftemangels. Das Problem fehlender Arbeitskräfte werde sich noch verstärken und das Potenzialwachstum der deutschen Wirtschaft verringern. Als Antworten darauf nannte der Grüne Habeck bessere Arbeitsmöglichkeiten für Frauen, mehr Anreize für Ältere, länger zu arbeiten, und eine bessere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt.
Aber es gibt auch so manchen Silberstreif: Die Inflation sei „gezähmt“, erklärt Habeck. Die Lohnzuwächse würden heuer über der Inflationsrate liegen, was die Kaufkraft steigere. Ein Hoffnungsschimmer: „Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wieder mehr Geld im Portemonnaie bleibt“, erklärt Habeck. Mut machten auch Rekordzahlen bei der Beschäftigung sowie der Boom erneuerbarer Energien. Zudem sei die Energieversorgung gesichert und die Energiepreise wieder deutlich gesunken. Auch ein „Wachstumschancengesetz“soll der deutschen Wettbewerbsfähigkeit auf die Sprünge helfen. Einen Anlauf für das Wachstumspaket unternimmt die Ampel heute im Bundestag.