„Ich stehe für einen Generationenwechsel“
Der Deutsche Jan Philipp Gloger (42) beerbt ab 2025/26 Kay Voges. Erste Pläne.
ein erster Eindruck vom Wiener Volkstheater: „Es ist der drittgrößte Zuschauerraum im deutschsprachigen Raum und ganz schön überwältigend, hat Theaterpatina, ist frisch renoviert und macht Lust aufs Theater. Mich ziehen große Räume an. Ich mag die Herausforderung“, sagt Jan Philipp Gloger zur Kleinen Zeitung. Der 42Jährige übernimmt ab der Saison 2025/26 die Intendanz am Volkstheater, nachdem Kay Voges nach Köln weiterzieht und den Posten von Stefan Bachmann übernimmt, der im Herbst das Burgtheater leitet. In der munteren Rochade steht der Deutsche für eine neue Generation: „Lotte de Beer (Anm. Volksoper) und ich teilen uns denselben Jahrgang. Ich stehe für einen Generationenwechsel und möchte Regisseurinnen und Regisseure von Mitte 30 bis 40 verstärkt engagieren und frische Stimmen ans Haus holen“, sagt er. Gloger ist kein
SUnbekannter in Wien. Er inszenierte „Die Dubarry“an der Volksoper und „Die Nebenwirkungen“an der Burg. Es gehe ihm um ein angriffslustiges Theater mit Haltung: „Für mich ist es eine Traumvorstellung, dass unterschiedliche Menschen – betreffend ihre sozialen Schichten, ihr Alter, ihr kultureller Hintergrund – im Theater sitzen und lachen. Denn: Lachen kann verbinden und eine Gemeinschaft herstellen. Ich erachte das vor zunehmender gesellschaftlicher Zerrissenheit als wichtig.“
Seit 2018/19 ist er Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg und verhalf diesem zu überregionalem Ruhm. Mit Rieke Süßkows Schwab-Inszenierung „Übergewicht, unwichtig: Unform“ist das Theater erstmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Süßkow will Gloger ans Haus binden; ebenso den Musiker Kostia Rapoport. Er setzte sich gegen insgesamt 46 Bewerber durch. Deutlich, wie man hörte.