Musiktradition zum Angreifen für Kinder
Tanz und Gesang sind fest verankert in der steirischen Kultur. Das Volksliedwerk will diese Tradition Kindern näherzubringen.
Mit dem Projekt wollen wir Kinder nicht nur von Musik begeistern, sondern auch Kulturaustausch anregen.
Gemeinsam singen, tanzen und jodeln – darum geht es in dem Schulvermittlungsprojekt des Volksliedwerkes unter dem Motto „Einfach lebendig!“. Seit 18 Jahren bringt das Projektteam bereits das musikalische Erbe der Steiermark in die Klassenzimmer und Kindergartengruppen der grünen Mark, jetzt soll frischer Wind hineinkommen, wie Daniel Fuchsberger vom Volksliedwerk erzählt. „Damals ist das Projekt im Rahmen des Jahres der Volkskultur entstanden, seitdem wurde es immer in unterschiedlicher Größe und Intensität betrieben“, erzählt Fuchsberger. Kindern soll mithilfe des Projektes auf spielerische Weise regionale Musiktradition nähergebracht werden, Referentinnen und Referenten des Volksliedwerkes führen speziell auf die Kinder ausgerichtete Unterrichtseinheiten durch. Fuchsberger und sein Team wollen das Angebot nun weiter ausbauen. Im Moment kümmern sich zwei Referenten um die ganze Steiermark, das soll sich 2024 ändern. „Im April findet eine Schulung, am Ende hoffen wir, acht Kandidatinnen und Kandidaten neu im Programm begrüßen zu dürfen. Das Ziel ist, jeden Bezirk abdecken zu können“, so Fuchsberger.
Er hält die musikalische Bildung für einen Grundstein der Identitätsbildung. „Dabei ist es egal, woher die Kinder kommen oder wie und wo sie aufwachsen. Wir leben in einer Zeit der Stilpluralität, wo viele Kunstformen aufeinandertreffen und koexistieren. Indem wir den Kindern Einblicke in die Geschichte und Tradition des Landes
Daniel Fuchsberger Steirisches Volksliedwerk
geben, in dem sie aufwachsen, wollen wir Ankerpunkte setzen und zeigen, schaut, was die Steiermark musikalisch alles kann.“
Das Verbindende der Musik ist etwas, das Fuchsberger an dem Projekt so fasziniert. „Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft, in der es inzwischen viel kulturelle Durchmischung gibt. Mit dem Projekt wollen wir Kinder nicht nur von Musik begeistern, sondern auch Kulturaustausch anregen, denn man kann viel voneinander lernen.“
Herausfordernd ist auch die Verbindung von Moderne und Tradition, Interessensgebiete der Kinder mit Traditionellem zu verbinden, sei ein Schlüssel, um Begeisterung zu erwirken. „Einfache Dinge wie Klatschübungen entfachen bei Kindern oft schon Appetit auf Musik, man muss es nur richtig angehen.“Deshalb können Schulen und Kindergärten, die sich für das Projekt anmelden, das Programm individuell auslegen lassen, auf Wünsche können die Referentinnen und Referenten des Volksliedwerkes eingehen.
22 Schulen haben sich bereits angemeldet, viele davon kommen aus dem ländlichen Raum, wie Fuchsberger auffällt. Viele sind zudem Wiederholungstäter. „Wir haben auch einige Anfragen von Schulen, die vor Jahren schon einmal dabei waren und begeistert waren.“180 Euro kosten die Schulen zwei Einheiten, in Zukunft hofft Fuchsberger auf mehr Förderungen, um die musikalische Bildung von Kindern niederschwelliger zu machen.