Viele Bühnen für die Erzählung
Ereignisreicher Countdown zum Literaturfestival „Worte bewegen“im September. Kraftvoll, berührend: Georg Schmiedleitner inszeniert Lisa Wentz‘ preisgekröntes Stück „Adern“am Stadttheater Klagenfurt.
in siebenmonatiges Lesespektakel – so könnte man das Literaturfestival „Worte bewegen“beschreiben. Federführend ist die gemeinnützige Privatstiftung Stieglerhaus in St. Stefan ob Stainz. „Ich freue mich sehr, dass wir mit einer Art Event-Countdown auf das Festival Ende September hinfiebern“, sagt Vorstandsvorsitzender August Schmölzer. Bis dahin versüßt ein buntes Potpourri an Lesungen und Autoren sowie ein spannendes Kinderund Jugendprogramm die Wartezeit bis zum Herbst.
Im Zentrum der Eventreihe steht die Vergabe des ersten Österreichischen Literaturpreises für Erzählungen, die zum dritten Mal erfolgt. „Literatur ist, mit Worten in andere Länder, Leben, Kontinente zu blicken. Mit dem Festival wollen wir die Vielfalt an Meinungen und Sichtweisen abbilden und auch streitbare Positionen zeigen“, verrät Stefan Gmünder, Literaturkritiker und künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe. Bis zum Festival dürfen sich Literaturfans etwa über literarische Kostproben von Reinhard Kaiser-Mühlecker, Norbert Gstrein, Verena Roßbacher, Ilija Trojanow und
EKlaus Maria Brandauer freuen. Am internationalen Kinderbuchtag unterhält Lisa Aigelsperger Kinder ab vier Jahren mit einer Lesung aus „Panzerschloss“, bevor Kleine-ZeitungRedakteur Robert Preis von Hexenjagden und Bücherplagen erzählt.
Mit der „Les:Bar“, einer mobilen Bar, tourt die in Sachen Literatur engagierte Lisa Höllebauer durch den Bezirk. „Wir machen eine Art Lesereise durch die Region und versuchen so viele Menschen wie möglich auf das Festival aufmerksam zu machen“, sagt sie. Lesen werden etwa Simone Hirt, Preisträgerin 2020, und Ulrike Haidacher, Gewinnerin 2022.
Am 9. August macht die „Les:Bar“in Lannach Halt, bevor sie im September auch in Ligist und Stainz zu sehen und hören sein wird. Am 26. September kehrt die Bar an ihren ursprünglichen Heimatort, den Garten des Stieglerhauses, zurück. Der Literaturpreis für Erzählungen wird schließlich am 28. September vergeben. Die Bewerbungsfrist dauert noch bis 23. April, Informationen unter:
stieglerhaus.at. Julia Haslebner
anchmal muss nicht alles gsagt werden“, sagt Aloisia. Nach knapp 100 Minuten weiß man: Sie hat recht. Denn das, was gar nicht gesagt werden muss, weil es ohnehin im Raum steht, das ist hier auf dem Punkt. Aloisia und Rudolf leben in einer eigentlich recht unspektakulären Geschichte, die sich von den 1950ern bis in die 1970er-Jahre spannt, ein unspektakuläres Leben und trotzdem geht einem ihr Lieben und Leiden nah: Die junge Tiroler Autorin Lisa Wentz erzählt in ihrem klugen, Nestroy-Preis-geadelten Stück „Adern“von der Nachkriegsgeneration. Der Witwer Rudolf sucht per Anzeige eine Mutter für seine fünf Kinder, Aloisia hat sich gemeldet, sie hat selbst eine Tochter von einem französischen Soldaten. Damit die Leute nicht reden, wird geheiratet.
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