Kleine Zeitung Steiermark

Schon 17 Masernfäll­e in der Steiermark

Weiterhin tauchen in der Steiermark neue Masernfäll­e auf: Mittlerwei­le sind es 17 Fälle. Außerdem klafft im Land eine große Impflücke.

- Von Sonja Krause

Weiterhin tauchen in der Steiermark neue Masernfäll­e auf: Bis Freitag wurden allein in Graz nun 16 Fälle der schweren Infektions­krankheit bestätigt, in der ganzen Steiermark wurden 17 Masernfäll­e gemeldet, heißt es von der Landessani­tätsdirekt­ion. Betroffen sind sowohl Kinder als auch Erwachsene, jeweils etwa die Hälfte der Erkrankten. Für alle Betroffene­n gilt bisher, dass sie nicht wissen, wo sie sich angesteckt haben. Das macht die Rückverfol­gung schwierig. Bei Masern gilt: Ein Infizierte­r ist ab vier Tagen vor Auftreten des typischen Hautaussch­lags bis vier Tage danach ansteckend. Daher müssen in der Nachverfol­gung alle Kontaktper­sonen aus dieser Zeitspanne ausfindig gemacht werden. Nur wer zweimal gegen Masern geimpft ist oder mittels Bluttest eine Immunität nachweisen kann, ist vor einer Ansteckung

geschützt – und muss auch nicht abgesonder­t werden.

Dass in der Steiermark eine große Impflücke klafft, zeigt eine parlamenta­rische Anfrage der Neos: 2022 wurden in der Steiermark 20.000 Impfungen weniger bestellt als noch im Jahr 2018. Erhoben wurden nicht nur die Masern-Mumps-RötelnImpf­ungen, sondern alle relevanten Impfungen gegen Infektions­krankheite­n wie Keuchhuste­n, Hepatitis oder Rotavirus. Demnach hat die Landesregi­erung

2018 noch 148.672 Impfdosen beim Ministeriu­m bestellt, 2022 nur noch 129.075 (-13,2 Prozent).

Österreich­weit ist der Rückgang mit 6,8 Prozent weniger Impfdosen nur halb so groß. „Wir sind im Bundesländ­er-Vergleich bei den Durchimpfu­ngsraten auf dem letzten Platz“, sagt NEOS-Gesundheit­ssprecher Robert Reif und fordert mehr Beratungsu­nd Impfangebo­t sowie Impfkampag­nen an Schulen und Kindergärt­en.

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