Mandate-1x1 und fehlende Millionen
Neue Farbenspiele in Wetzelsdorf. Familienstadtrat fordert Jugendzentrum.
Der Wetzelsdorfer Bezirksrat Christoph Richter hatte ja kürzlich überrascht, indem er der KPÖ den Rücken kehrt und bei der Bierpartei von Dominik Wlazny andockt. Die neuen Mehrheitsverhältnisse könnten noch für interessante Entwicklungen sorgen. Rot-Grün-Rot verliert damit im Bezirksrat die Mehrheit, man hält jetzt gemeinsam bei vier Mandaten. Die ÖVP stellt im Bezirksrat drei Mandatare, die FPÖ einen. Bezirksvorsteherin Belinda Walkner (SPÖ) sieht das allerdings gelassen: „Ich gehe davon aus, dass die Entwicklung unsere Arbeit im Bezirksrat nicht stören wird“, versichert sie.
Bleibt die Frage, ob die nach der Wahl 2021 vereinbarte rot-grün-rote Teilzeitlösung an der Bezirksspitze so kommt wie geplant. Richter hatte das Amt des Bezirksvorstehers im letzten Oktober an Walkner übergeben. Im heurigen Herbst wären nun die Grünen an der Reihe – vorausgesetzt es findet sich die nötige Mehrheit an Stimmen im Bezirksrat. Rot-Grün-Rot stellt nun allerdings nur noch vier von neun Mandataren. Walkner will aktuell keine Spekula- tionen anstellen. „Bis zum Herbst kann viel passieren“, kommentiert sie die Entwicklung.
Wenig passiert ist bisher der aus Sicht von Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), was Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche in Reininghaus betrifft. Von der Koalition fordert er ein „Go“für die Finanzierung des seit Langem geplanten Jugendzentrums. 2,5 Millionen Euro würde der Bau kosten. Was er ebenfalls kritisiert: Der geplante Standort der Stadtbibliothek in Reininghaus hänge in der Luft und sei auch nicht Teil des neuen Konzepts für die Bespielung der Tennenmälzerei. „Es ist höchste Zeit, dass man hier Nägel mit Köpfen macht“, so der Stadtrat. Hintergrund seiner Forderungen ist die Tatsache, dass im Herbst die Volksschule Reininghaus aufgesperrt wird, wo im Endausbau 20 Klassen unterrichtet werden, nebenan entsteht ein großes Gymnasium. „Mit den Schulen wird es für Familien attraktiver, sich dort anzusiedeln. Da braucht es einfach die entsprechende Infrastruktur für Kinder und Jugendliche“, so Stadtrat Hohensinner.