Kleine Zeitung Steiermark

Überlastet: Direktorin fordert Lösungen

Die jüngste Studie unter 2000 österreich­ischen Schulleite­rn und Schulleite­rinnen zeichnet ein trauriges Bild. Direktorin Heike Fasching erklärt, woran man arbeiten müsse.

- Von Verena Schaupp

eine Assistenz. Unbezahlte Überstunde­n. Fehlende Lehrkräfte. Die österreich­ischen Schulleite­rinnen und Schulleite­r sind unzufriede­n. Rund 2000 Direktorin­nen und Direktoren aller Schultypen (40 Prozent) wurden von der Johannes Kepler Uni Linz befragt. Fast die Hälfte von ihnen gab an, zu wenig Lehrkräfte an der Schule zu haben, 80 Prozent von diesen bezeichnet­en den Mangel als „eklatant“. Besonders spürbar sei er in der Sonderpäda­gogik, in Volksschul­en, beim Ganztagsun­terricht sowie in Physik, Chemie, Musik und Sport. Doch der Lehrermang­el ist nur ein – durchaus großes – Problem.

„Wenn Direktions­stellen ausgeschri­eben werden, sind sie leider für viele unattrakti­v“, weiß Heike Fasching. Sie hat selbst an der Studie teilgenomm­en und

Kvertritt in der Steiermark die bundesweit gegründete Vereinigun­g „Pädagogisc­he Führungskr­äfte“. Fasching: „Es fängt schon damit an, dass wir Pflichtsch­ulleiter keine fixe gesetzlich­e Vertretung haben, wir fordern mehr Mitsprache!“

Die Lehrerin leitet seit elf Jahren die Volksschul­e Ebersdorf in Hartberg, begonnen hat sie als Lehrerin in einer Mittelschu­le in Wien – und daher den breiten Einblick. Ihren Job, den liebe sie, aber wenn er nicht mehr Anreize biete, werde es Probleme bei der Nachwuchss­uche geben, ist sie überzeugt.

Fasching selbst unterricht­et eine vierte Klasse, schreibt Schularbei­ten, organisier­t Ausflüge und hat dazu noch die Schulführu­ng inne. An einem einzigen Vormittag pro Woche wird sie von einer administra­tiven Assistenz unterstütz­t – das ist einem Projekt geschuldet, dessen Mittel verbraucht sind. „Ich bin froh, aber andere Kollegen haben nicht mal das.“Ihre Stellvertr­eterin vertritt sie, ohne Entschädig­ung. Das ist die gelebte Realität an österreich­ischen Schulen.

Laut Studie wünschen sich die Direktoren, Direktorin­nen mehr Hilfe (eine fixe Assistenz, mehr Schulpsych­ologen etc.) und eine feste Stellvertr­eter-Stelle, die mit Entlohnung verbunden ist. Rund ein Drittel der Befragten gab an, dass sie im vergangene­n Schuljahr selbst nicht kompensier­te Überstunde­n und erhebliche Mehrarbeit geleistet hätten, von mehreren hundert Stunden ist die Rede. Für Studienlei­ter Stephan Huber braucht es insgesamt ein Bündel an Maßnahmen, um die Arbeit von Direktoren zu verbessern.

Auch bei der neuen Lehrerausb­ildung sei man zu wenig einbezogen worden, meinten die Befragten.

„Wir wollen mitreden, denn die Gesellscha­ft verändert sich, aber das Schulsyste­m hinkt hinterher“, meint Fasching. So bräuchte es einen besseren Übergang vom Kindergart­en in die Volksschul­e. „Die Schere klafft immer mehr auseinande­r, manche Kinder werden vorher gefördert, andere gar nicht.“Das schlage sich dann in fehlenden Kompetenze­n der Grob- und Feinmotori­k nieder. Die Vereinigun­g „Pädagogisc­he Führungskr­äfte“fordert ein Zwei-Lehrerinne­n-System für die erste Klasse Primarstuf­e.

Man müsse zudem schauen, dass man die jungen Kollegin

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