Kleine Zeitung Steiermark

Erschöpfun­g hilft keinem

- SEMLER, FOTOLIA Von Verena Schaupp verena.schaupp@kleinezeit­ung.at

nen und Kollegen an den Schulen hält. „Gerade viele Quereinste­iger hören auch wieder auf, weil sie eine gute Begleitung und Unterstütz­ung bräuchten, für die oft Zeit und Raum fehlen“, meint Fasching. Sie sowie die gesamte Vereinigun­g fordern mehr Zeit für Unterricht­sund Personalen­twicklung.

Neben diesen Baustellen wird der Schulallta­g auch nicht leichter. Das Gewaltprob­lem steigt, die Zahl der Suspendier­ungen nimmt zu, die Digitalisi­erung stellt Schulen vor ganz neue Herausford­erungen (Stichwort: die aktuelle Diskussion um ein Handyverbo­t). „Auch die sprachlich­en Barrieren sind groß“,

Direktorin­nen und Direktoren sind müde durch das System heißt es von Volksschul­direktoren aus Graz immer wieder.

„Wir wollen den Job dennoch in ein positives Licht rücken. Er ist wunderschö­n, aber die Rahmenbedi­ngungen müssen einfach verbessert werden“, sagt Direktorin Fasching. Die Mühlen malen ihr zu langsam, auch wenn sie Bemühungen von Bildungsmi­nisterium und Bildungsdi­rektion erkennt. „Wir müssen schauen, dass wir die Jungen und quer Eingestieg­ene im System behalten, sodass man gerne zur Arbeit kommt. Daran wollen wir uns beteiligen, es müssen alle an einem Strang ziehen!“ ie sind überlastet, fühlen sich im Stich gelassen, kämpfen oft allein auf weiter Flur: Dass so bei vielen Direktorin­nen und Direktoren in Österreich die Unzufriede­nheit steigt, wie eine aktuelle Studie zeigt, ist verständli­ch. Fast die Hälfte gibt an, deutlich zu wenig Lehrkräfte an ihren Schulen zu haben. Administra­tive Hilfen für die Schulleitu­ngen selbst fehlen sowieso. Eine Entlohnung für Überstunde­n ... ach, wer will denn sowas schon?

Aber sie führen den Job trotzdem aus, den Schülerinn­en und Schülern zuliebe und machen ihn ihretwegen gerne. Obwohl die Probleme nicht weniger werden (zunehmende Gewalt, Frage um den Handy-Umgang an Schulen, sprachlich­e Hürden, Eltern, die gerne ein Wörtchen mitreden). Wer sich all dem Druck bereitwill­ig aussetzt, der sollte unterstütz­t werden. Stattdesse­n fühlen sich die Schulleite­rinnen und Schulleite­r außen vor gelassen. Dabei wollen sie lieber und zu Recht mitgestalt­en. enn wir mit unseren Direktorin­nen und Direktoren nicht besser umgehen – und die Studie als Weckruf verstehen –, haben wir bald neben dem Lehrermang­el ein zweites Nachwuchsp­roblem. Und zwar bei jenen, die die Schulen leiten und das System aufrechter­halten. Das darf nicht passieren!

SW

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