Mit Topform zum Heim-Weltcup
Johanna Hiemer reist mit den Plätzen zwei, drei und fünf im Gepäck nach Schladming.
lles Gute zum Geburtstag. Nicht nur wegen ihres heutigen Wiegenfests strahlte Skibergsteigerin Johanna Hiemer bereits gestern wie der sprichwörtliche Marienkäfer. Die Freude und Erleichterung waren der 29-Jährigen ins Gesicht geschrieben. „In nur vier Tagen habe ich alle meine Saisonziele erreicht“, sagte die gebürtige Schladmingerin. Nach ihrem ersten Podestplatz im Weltcup (3. Platz im Individual) und dem zweiten Platz im Mixed-Relay mit dem Kärntner Paul Verbnjak schaffte sie es in Martell (ITA) im Sprint erstmals in das große Finale. „Und dann gleich zur Siegerehrung“, sagt die zweifache Mutter nach dem fünften Platz im olympischen Bewerb voller Stolz.
Just vor dem Heim-Weltcup von Schladming ist sie in absoluter Topform.
Hiemer meistert den Spagat zwischen Beruf, Familie und Sport perfekt. So ist sie kurz vor der Abreise nach Südtirol noch als Trainerin in einem Fitnesskurs eingesprungen. „Ich habe als Mama und mit dem Betrieb einen richtigen Alltag“, erzählt sie. Die beiden Söhne und drei Fitnessstudios prägen das Leben und dennoch hat sie im Sommer ihr Trainingspensum noch einmal nach oben geschraubt. Sich geschunden. „Ich habe immer gewusst, dass es irgendwann einmal kommen wird, aber dass es gerade jetzt ist, habe ich nicht erwartet.“
AEigentlich ist der Sprint gar nicht ihre Domäne. Im Triathlon und Skilanglauf aufgewachsen, hatte sie auf den längeren Distanzen ihre Vorteile. „Ich durfte als Kind jeden Sport probieren und habe auch Tennis gespielt. Weil ich eine gute Schwimmerin war, bin ich zum Triathlon gekommen“, erzählt sie. Dann wurde ihr Talent entdeckt und fünf Jahre im Skigymnasium Saalfelden bescherten ihr viele Tausende Kilometer in der Loipe und auf Skirollern. „Das Langlaufen hat mich aber nicht so ganz gefangen. Wenn du nicht schon als Kind die Technik lernst, dann hast du keine Chance“, sagt sie, „aber von der Technik im Langlaufen profitiere ich natürlich jetzt auch im Skibergsteigen.“Dennoch musste sie sich auf den knackigen Sprint umstellen, denn nur Sprint und Team-Mixed-Staffel sind in Cortina 2026 im olympischen Programm.
„Night Sprints“werden am Samstag (Quali 16.15, Finale 17) in Schladming serviert – Vollgas bei Flutlicht. Freitag (Damen 13.30, Herren 16.15) steht ein Vertical-Rennen vom Planai-Stadion bis zur Mittelstation auf dem Programm. „Ich kenne wohl jeden Meter der Strecke hier. Der Heim-Weltcup ist eine besondere Motivation für mich.“Hiemer kommt in bester Form nach Hause. Bis zu den Rennen wird sie im Training das Feuer am Lodern halten. „Egal wie es in Schladming ausgeht, am Samstag wird gefeiert.“