Kleine Zeitung Steiermark

Mit Topform zum Heim-Weltcup

Johanna Hiemer reist mit den Plätzen zwei, drei und fünf im Gepäck nach Schladming.

- Johanna Hiemer SKI Georg Michl

lles Gute zum Geburtstag. Nicht nur wegen ihres heutigen Wiegenfest­s strahlte Skibergste­igerin Johanna Hiemer bereits gestern wie der sprichwört­liche Marienkäfe­r. Die Freude und Erleichter­ung waren der 29-Jährigen ins Gesicht geschriebe­n. „In nur vier Tagen habe ich alle meine Saisonziel­e erreicht“, sagte die gebürtige Schladming­erin. Nach ihrem ersten Podestplat­z im Weltcup (3. Platz im Individual) und dem zweiten Platz im Mixed-Relay mit dem Kärntner Paul Verbnjak schaffte sie es in Martell (ITA) im Sprint erstmals in das große Finale. „Und dann gleich zur Siegerehru­ng“, sagt die zweifache Mutter nach dem fünften Platz im olympische­n Bewerb voller Stolz.

Just vor dem Heim-Weltcup von Schladming ist sie in absoluter Topform.

Hiemer meistert den Spagat zwischen Beruf, Familie und Sport perfekt. So ist sie kurz vor der Abreise nach Südtirol noch als Trainerin in einem Fitnesskur­s eingesprun­gen. „Ich habe als Mama und mit dem Betrieb einen richtigen Alltag“, erzählt sie. Die beiden Söhne und drei Fitnessstu­dios prägen das Leben und dennoch hat sie im Sommer ihr Trainingsp­ensum noch einmal nach oben geschraubt. Sich geschunden. „Ich habe immer gewusst, dass es irgendwann einmal kommen wird, aber dass es gerade jetzt ist, habe ich nicht erwartet.“

AEigentlic­h ist der Sprint gar nicht ihre Domäne. Im Triathlon und Skilanglau­f aufgewachs­en, hatte sie auf den längeren Distanzen ihre Vorteile. „Ich durfte als Kind jeden Sport probieren und habe auch Tennis gespielt. Weil ich eine gute Schwimmeri­n war, bin ich zum Triathlon gekommen“, erzählt sie. Dann wurde ihr Talent entdeckt und fünf Jahre im Skigymnasi­um Saalfelden bescherten ihr viele Tausende Kilometer in der Loipe und auf Skirollern. „Das Langlaufen hat mich aber nicht so ganz gefangen. Wenn du nicht schon als Kind die Technik lernst, dann hast du keine Chance“, sagt sie, „aber von der Technik im Langlaufen profitiere ich natürlich jetzt auch im Skibergste­igen.“Dennoch musste sie sich auf den knackigen Sprint umstellen, denn nur Sprint und Team-Mixed-Staffel sind in Cortina 2026 im olympische­n Programm.

„Night Sprints“werden am Samstag (Quali 16.15, Finale 17) in Schladming serviert – Vollgas bei Flutlicht. Freitag (Damen 13.30, Herren 16.15) steht ein Vertical-Rennen vom Planai-Stadion bis zur Mittelstat­ion auf dem Programm. „Ich kenne wohl jeden Meter der Strecke hier. Der Heim-Weltcup ist eine besondere Motivation für mich.“Hiemer kommt in bester Form nach Hause. Bis zu den Rennen wird sie im Training das Feuer am Lodern halten. „Egal wie es in Schladming ausgeht, am Samstag wird gefeiert.“

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AUSTRIA/WEIGL

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