Bald werden 15.000 Teller am Tag gefüllt
Die Planung einer neuen Grazer Großküche nimmt Fahrt auf. Weshalb dies schon längst überfällig ist, zeigt ein Lokalaugenschein.
Morgens geht es hier schon fast gemütlich zu“, schmunzelt Franz Gerngroß, Leiter der Zentralküche Graz. Seit fünf Uhr morgens ist man hier am Werk. Jetzt wird nur noch abgefüllt, verpackt und ausgeliefert. Aber gemütlich sieht anders aus: 2500 bis 3000 Kilo Essen heben die Mitarbeiter der Zentralküche täglich. Mit Fußball-großen Schöpflöffeln wird die Suppe für das morgige Mittagessen der Grazer Schulen und Kindergärten in tiefe Behälter gehoben. Auch soziale
Einrichtungen wie das Vinzidorf und das Ressidorf werden beliefert. „Bis zu 9500 Portionen bereiten wir täglich zu“, erzählt der 55-Jährige. Bevor er 1997 die „Grazer Küche“übernahm, arbeitete Gerngroß lange Zeit im Ausland, kochte in der Schweiz, in Amerika und Australien. „Als ich hier übernommen habe, waren es nicht mehr als 4000 Portionen am Tag.“Dass eine Verdoppelung der Essensmengen überhaupt möglich war, sei der akribischen Planung und der genauen Abstimmung der Köche untereinander zu verdanken.
Das soll sich jetzt ändern: Seit Montag ist ein Neubau für die Zentralküche offiziell in Planung. Mit 21,5 Millionen Euro will man den modernen Anforderungen an eine Großküche gerecht werden. Denn vor allem der Lagerraum für Lebensmittel wird knapp. Derzeit kann nicht mehr gelagert werden, als für die nächsten ein bis zwei Tage benötigt wird. Mit mehr Lagerfläche könnte man sich auf wenige große statt auf viele kleine Lebensmittellieferungen beschränken. Das käme auch der Umwelt zugute, so Gerngroß. Außerdem sei ein Großteil der
Küchengeräte nicht mehr auf dem neuesten Stand. „Manche Kochkessel sind so alt, dass es immer schwieriger wird, Ersatzteile zu bekommen“, berichtet der Leiter der Küche.
„Wir wollen das hohe Niveau halten und den Kindern diese Versorgungssicherheit bieten“, sagt Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Geplant ist, die täglichen Portionen auf bis zu 15.000 auszuweiten. Zumal es in letzter Zeit vermehrt Anfragen von anderen Einrichtungen gab, die aber aus gegebenen Gründen nicht berücksichtigt werden konnten. „Mit der neuen Küche