Kleine Zeitung Steiermark

Rechberg „pflanzt“die Region

Vom 26. bis 28. April findet zum 50. Mal das Rechbergre­nnen statt. In diesem Jahr werden 1000 Bäume gepflanzt. Erst der Anfang, wie die Veranstalt­er des Rennens betonen.

- Von Matthias Janisch und Georg Michl

Der Spaziergan­g von der Startlinie zurück bis ans Ende des Fahrerlage­rs ist beim Rechbergre­nnen ein langer. Stoßstange an Stoßstange reihen sich die Boliden. Gesäumt wird die Straße hinein nach Tulwitz von Zelten, Wohnmobile­n, Lastkraftw­agen, Reifenstap­eln, Jausenstan­dln und und und. Der ganze Ort wird von 26. bis 28. April wieder zur Boxengasse, wenn die besten Bergpreisp­iloten zum 50. Rechbergre­nnen mit ihren Crews anrücken. Das Organisati­onstrio Mario Klammer, Peter Eibisberge­r und Christian Ferstl arbeitet in seinem zweiten Jahr bereits lange an der Jubiläumsa­usgabe und bastelt an Neuerungen. „Es ist wie bei einem Rennauto. Man muss es weiterentw­ickeln, um schlagkräf­tig zu bleiben. Oft sind es nur Kleinigkei­ten, die zum Erfolg führen“, erklärt Eibisberge­r.

So wird es heuer neben einem Ausbau der Videowalls und Helikopter­flügen für die Fans ein noch etwas länger gezogenes Fahrerlage­r geben – das soll für noch mehr Motorsport-Feeling im Almenland sorgen. Zudem wird das Rennen auch heuer wieder via Stream über den Etha gesendet – 2024 waren 70.000 Seher beim bereits fünften Sieg des Italieners Christian Merli online dabei.

Zudem dürfte das Teilnehmer­feld

noch exquisiter werden. Immerhin ist das Rechbergre­nnen der erste Lauf im EM-Kalender und so werden mehr als 200 Fahrer mit ihren Fahrzeugen erwartet. Doch steht gerade der Motorsport aktuell auch immer wieder in der Kritik, ein CO2-Treiber zu sein. Die Organisati­on hat sich selbst schon für ihre erste Ausgabe im Vorjahr die Nachhaltig­keit weit oben auf die Agenda geschriebe­n. Da wird für das Jubiläum ein weiterer Akzent gesetzt.

Schon vor dem Rennen werden an die Bürgermeis­ter von Semriach und Fladnitz an der Teichalm insgesamt 1000 Setzlinge übergeben. Die kleinen Bäumchen sollen von Privatpers­onen in der Region gepflanzt werden und in den kommenden Jahren die Emissionen des Rennbetrie­bs binden. Circa 10 Tonnen an CO2-Equivalent verursache­n die Autos. Die gesamte Veranstal

tung (Anreise, Logistik etc.) verursacht 608 Tonnen, die durchschni­ttliche Emission von 68 Österreich­ern pro Jahr, erklärt Nachhaltig­keitsrefer­ent Werner Faustmann.

Deshalb sind die Bäume auch nur ein „erster Schritt“, adressiert man damit eben nur die Emissionen des Renngesche­hens. Dessen ist man sich bewusst. „Der größte Anteil entfällt mit 384 Tonnen CO2-Äquivalent, das sind 64 Prozent, auf die Anreise und Verpflegun­g der Zuseher. Dividiere ich das durch die Zuschauer, bekommen wir einen CO2-Fußabdruck von 27,7 Kilogramm pro Person am Veranstalt­ungstag.“Damit liege man nur etwas über den durchschni­ttlichen 26 Kilogramm, die ein Österreich­er im Tagesschni­tt auf ein Jahr gesehen verbraucht. „So ist der Fußabdruck eines Zuschauers mit Verpflegun­g und Anreise nur wenige Prozent höher als beispielsw­eise der eines Badegastes oder Fußballfan­s.“Greenwashi­ng betreibe man am Rechberg bewusst keines, wie Faustmann betont. Die Bäume werden direkt in der Region gepflanzt und nicht über eine Agentur im Ausland finanziert. Außerdem arbeitet das OKTeam gerade an einem Konzept für die Minimierun­g der Emissionen im Bereich Logistik. „Wir evaluieren diesen dritten Bereich gerade intensiv, da geht es um die Mitarbeite­r, etwa bei der Streckenab­sperrung. Es wird auch dafür in Zukunft geeignete Maßnahmen geben.“

Wir evaluieren im Bereich Logistik intensiv. Auch dafür wird es Maßnahmen geben.

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Rechberg Merli siegte auch im Vorjahr auf dem Rechberg

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