Im Rollstuhl im Rampenlicht
Luca Kielhauser erfüllt sich einen Kindheitstraum: Er wird Fußballkommentator bei „Sky Sport Austria“– ein Happy End mit neuen Hindernissen.
er 20-jährige Luca Kiel- hauser aus Gleisdorf hat als Sportkommentator beim Privatsender „Sky Sport Aus- tria“angeheuert – als einer der wenigen Rollstuhl fahrenden Kommentatoren im deut- schen Sprachraum. Es ist das Happy End einer langen Ar- beitssuche: Nach der Matura hat er sich intensiv um eine Arbeitsstelle bemüht. Es wollte nicht klappen. „Der Rollstuhl hat dabei vielleicht auch eine kleine Rolle gespielt.“
Also machte er aus der Not eine Tugend und wurde selbstständig als Moderator und Journalist. Zuletzt absolvierte er ein einjähriges Traineeship beim ORF, wobei sich der entscheidende Kontakt zu „Sky Sport Austria“ergab.
„Fußball ist von jeher meine Leidenschaft. Von Kind an wollte ich Sportkommentator werden“, sagt er. Er
Dist Inklusionsbotschafter des SK Sturm Graz und schrieb 2022 gemeinsam mit ORFSportkommentator Philipp Maschl ein Buch über Inklusi- on im Fußball. Bei „Sky Sport Austria“wird Kielhauser vo- raussichtlich auch internatio- nale Bewerbe kommentieren. Was zum großen Glück noch fehlt, ist eine Arbeitsassis- tenz. Menschen mit Beeinträch- tigungen steht sowohl für Freizeit als auch Berufsalltag jene Unterstützung zu, die sie brauchen.
Um diese zu bezahlen, erhält er vom Sozialministerium ein Budget. Kopfzerbrechen bereitet Kielhauser aber etwas anderes: Erst jüngst wurde ihm mitgeteilt, dass die Kosten für die Arbeitsassistenz auf Dienstreisen im Ausland nicht übernommen werden. Ein Problem für den Gleisdorfer, der voraussichtlich europaweit in Stadien arbeiten wird. ach jetzigem Stand müsste er für diese Kosten selbst aufkommen. „Das würde bedeuten, dass ich meinen Job aufgrund meiner Behinderung nicht ausüben könnte. Laut Behindertenkonvention der UNO müsste die Assistenz eigentlich finanziert werden. Österreich ist aber säumig und von der UNO kritisiert worden.“Aktuell prüft Kielhauser seine Möglichkeiten und will für sein Recht kämpfen.
NDer 20-Jährige wird sich seinen beruflichen Traum verwirklichen