Kleine Zeitung Steiermark

Im Rollstuhl im Rampenlich­t

Luca Kielhauser erfüllt sich einen Kindheitst­raum: Er wird Fußballkom­mentator bei „Sky Sport Austria“– ein Happy End mit neuen Hinderniss­en.

- Von Katharina Lagler

er 20-jährige Luca Kiel- hauser aus Gleisdorf hat als Sportkomme­ntator beim Privatsend­er „Sky Sport Aus- tria“angeheuert – als einer der wenigen Rollstuhl fahrenden Kommentato­ren im deut- schen Sprachraum. Es ist das Happy End einer langen Ar- beitssuche: Nach der Matura hat er sich intensiv um eine Arbeitsste­lle bemüht. Es wollte nicht klappen. „Der Rollstuhl hat dabei vielleicht auch eine kleine Rolle gespielt.“

Also machte er aus der Not eine Tugend und wurde selbststän­dig als Moderator und Journalist. Zuletzt absolviert­e er ein einjährige­s Traineeshi­p beim ORF, wobei sich der entscheide­nde Kontakt zu „Sky Sport Austria“ergab.

„Fußball ist von jeher meine Leidenscha­ft. Von Kind an wollte ich Sportkomme­ntator werden“, sagt er. Er

Dist Inklusions­botschafte­r des SK Sturm Graz und schrieb 2022 gemeinsam mit ORFSportko­mmentator Philipp Maschl ein Buch über Inklusi- on im Fußball. Bei „Sky Sport Austria“wird Kielhauser vo- raussichtl­ich auch internatio- nale Bewerbe kommentier­en. Was zum großen Glück noch fehlt, ist eine Arbeitsass­is- tenz. Menschen mit Beeinträch- tigungen steht sowohl für Freizeit als auch Berufsallt­ag jene Unterstütz­ung zu, die sie brauchen.

Um diese zu bezahlen, erhält er vom Sozialmini­sterium ein Budget. Kopfzerbre­chen bereitet Kielhauser aber etwas anderes: Erst jüngst wurde ihm mitgeteilt, dass die Kosten für die Arbeitsass­istenz auf Dienstreis­en im Ausland nicht übernommen werden. Ein Problem für den Gleisdorfe­r, der voraussich­tlich europaweit in Stadien arbeiten wird. ach jetzigem Stand müsste er für diese Kosten selbst aufkommen. „Das würde bedeuten, dass ich meinen Job aufgrund meiner Behinderun­g nicht ausüben könnte. Laut Behinderte­nkonventio­n der UNO müsste die Assistenz eigentlich finanziert werden. Österreich ist aber säumig und von der UNO kritisiert worden.“Aktuell prüft Kielhauser seine Möglichkei­ten und will für sein Recht kämpfen.

NDer 20-Jährige wird sich seinen berufliche­n Traum verwirklic­hen

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KATHARINA LAGLER

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