Lückenfüller oder Luftschloss
Gesundheitsdebatte im Landtag: Drexlers Ambulanzidee bleibt vorerst eine vage. Und: Hohe Fernwärmetarife sollen sinken.
er gehofft hatte, im Landtag Näheres zu den angekündigten „Steirer-Ambulanzen“zu erfahren, wurde enttäuscht. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl blieb ebenso unkonkret wie Ideenspender LH Christopher Drexler. Grünen-Gesundheitssprecher Georg Schwarzl hatte es immerhin versucht mit seiner dringlichen Anfrage. Mit einem solchen „Luftschloss“verunsichere man nur Bevölkerung und Ärzteschaft, so Schwarzl, der Drexler zudem nahelegte: „Es wäre gescheiter, wenn das Thema Gesundheit jemand anders bearbeitet als Sie.“
Kornhäusl räumte ein: Die Gesundheitsversorgung, so gut sie in der Steiermark auch aufgestellt sei, weise vor allem in den Randzeiten und in der Nacht Lücken auf. Eben
Wdiese sollen die „Steirer-Ambulanzen“füllen. In die bestehende Struktur werde damit nicht eingegriffen. In welcher Pilotregion das Projekt starten soll, sagte er nicht. Erste Gespräche gebe es bereits, „und diese laufen sehr gut“, fügte Drexler hinzu. Und überhaupt: „Das war keine spontane Idee oder ein MarketingGag“. Zu einer inhaltlichen Beurteilung des ÖVP-Vorstoßes ließ sich Hannes Schwarz (SPÖ) nicht drängen. Es gebe kein Verbot in der Politik, Verbesserungsvorschläge zu machen.
Weiter ist man derweil bei den Primärversorgungszentren. Drexlers Freude über das „ungeteilte Bekenntnis“quer über alle Parteien zu dieser Versorgungsebene wird auch nicht von der Grünen-Kritik über einen zu laschen Ausbau getrübt. Das 14. Gesundheitszentrum eröffnet demnächst in Graz, elf weitere sind beschlossen,
Georg Schwarzl (Grüne) für weitere fünf gibt es laut Kornhäusl „Ideen“. Damit komme man auf die im „Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025“angepeilten 30 Primärversorgungseinheiten.
Freilich, der Weg zu 80 bis 100 solcher Zentren im Endausbau ist immer noch weit.
Von Marco Triller (FPÖ) zum Thema gemacht wurden auch Rettungsfahrten, die für das Rote Kreuz wegen mangelnder Kapazitäten
in Spitälern oft zum Spießrutenlauf werden. Eine erhöhte Belastung bestehe vor allem in den peripheren Regionen, räumte Kornhäusl ein. 16 Beschwerdefälle wurden der Kages im letzten Halbjahr gemeldet. „Wir schauen uns das an“, versprach der Landesrat. Als ersten Schritt gibt es ein Monitoring, das tagesaktuell Daten über Wartezeiten, Einsatzwege und Einsatzarten liefern soll.
Werner Murgg (KPÖ)