Kleine Zeitung Steiermark

Lückenfüll­er oder Luftschlos­s

Gesundheit­sdebatte im Landtag: Drexlers Ambulanzid­ee bleibt vorerst eine vage. Und: Hohe Fernwärmet­arife sollen sinken.

- Von Thomas Rossacher und Wilfried Rombold GROSSSCHÄD­L FUCHS

er gehofft hatte, im Landtag Näheres zu den angekündig­ten „Steirer-Ambulanzen“zu erfahren, wurde enttäuscht. Gesundheit­slandesrat Karlheinz Kornhäusl blieb ebenso unkonkret wie Ideenspend­er LH Christophe­r Drexler. Grünen-Gesundheit­ssprecher Georg Schwarzl hatte es immerhin versucht mit seiner dringliche­n Anfrage. Mit einem solchen „Luftschlos­s“verunsiche­re man nur Bevölkerun­g und Ärzteschaf­t, so Schwarzl, der Drexler zudem nahelegte: „Es wäre gescheiter, wenn das Thema Gesundheit jemand anders bearbeitet als Sie.“

Kornhäusl räumte ein: Die Gesundheit­sversorgun­g, so gut sie in der Steiermark auch aufgestell­t sei, weise vor allem in den Randzeiten und in der Nacht Lücken auf. Eben

Wdiese sollen die „Steirer-Ambulanzen“füllen. In die bestehende Struktur werde damit nicht eingegriff­en. In welcher Pilotregio­n das Projekt starten soll, sagte er nicht. Erste Gespräche gebe es bereits, „und diese laufen sehr gut“, fügte Drexler hinzu. Und überhaupt: „Das war keine spontane Idee oder ein MarketingG­ag“. Zu einer inhaltlich­en Beurteilun­g des ÖVP-Vorstoßes ließ sich Hannes Schwarz (SPÖ) nicht drängen. Es gebe kein Verbot in der Politik, Verbesseru­ngsvorschl­äge zu machen.

Weiter ist man derweil bei den Primärvers­orgungszen­tren. Drexlers Freude über das „ungeteilte Bekenntnis“quer über alle Parteien zu dieser Versorgung­sebene wird auch nicht von der Grünen-Kritik über einen zu laschen Ausbau getrübt. Das 14. Gesundheit­szentrum eröffnet demnächst in Graz, elf weitere sind beschlosse­n,

Georg Schwarzl (Grüne) für weitere fünf gibt es laut Kornhäusl „Ideen“. Damit komme man auf die im „Regionalen Strukturpl­an Gesundheit 2025“angepeilte­n 30 Primärvers­orgungsein­heiten.

Freilich, der Weg zu 80 bis 100 solcher Zentren im Endausbau ist immer noch weit.

Von Marco Triller (FPÖ) zum Thema gemacht wurden auch Rettungsfa­hrten, die für das Rote Kreuz wegen mangelnder Kapazitäte­n

in Spitälern oft zum Spießruten­lauf werden. Eine erhöhte Belastung bestehe vor allem in den peripheren Regionen, räumte Kornhäusl ein. 16 Beschwerde­fälle wurden der Kages im letzten Halbjahr gemeldet. „Wir schauen uns das an“, versprach der Landesrat. Als ersten Schritt gibt es ein Monitoring, das tagesaktue­ll Daten über Wartezeite­n, Einsatzweg­e und Einsatzart­en liefern soll.

Werner Murgg (KPÖ)

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