Kleine Zeitung Steiermark

„Der schwerste Fehler ihres

Sushi-Wirtin in Linz mit Pkw überrollt und schwer verletzt Grazer Teenager-Duo wegen Mordversuc­hs verurteilt – nicht rechtskräf­tig.

- Von Christian Penz

it dem rechten Vorderund Hinterreif­en eines Pkw wurde die Frau überrollt, schwebte in Lebensgefa­hr. Danach wurde sie sechs Mal operiert. „Wie geht es Ihnen heute?“, wird sie von Richterin Katharina Schenk am Straflande­sgericht gefragt. „Nicht gut, ich habe Schmerzen im Rücken

Mund im Bein“, antwortet die Chinesin, die gestern im Rollstuhl sitzend ins Gericht gebracht werden musste. „Ich wollte mit dem Handy ein Foto machen, dann ist das Auto losgefahre­n“, schildert sie den dramatisch­en Vorfall.

Einen Vorfall, den Staatsanwä­ltin Katharina Tauschmann als „bisher folgenschw­ersten Fehler im noch jungen Leben der beiden Angeklagte­n“bezeichnet. 16 und 17 waren die junge Frau und der junge Mann damals. Im August vorigen Jahres beschlosse­n sie „von zu Hause abzuhauen“, so die Anklägerin. Sie nahmen das Auto der Mutter des Beschuldig­ten und fuhren von Graz nach Linz, obwohl sie eigentlich nach Italien wollten.

In der oberösterr­eichischen

Landeshaup­tstadt gingen sie in ein Running-Sushi-Lokal und mussten, weil der 17Jährige nicht bezahlen konnte,

Zechprelle­r rasch verschwind­en. Der Kellner und die Chefin liefen ihnen nach. Die Jugendlich­en sprangen ins Auto – als sich die Wirtin ihnen in den Weg stellte, fuhr die 16Jährige einfach weiter und überrollte sie. „Sie hatte keinen Führersche­in, konnte aber gut fahren, weil sie gemeinsam bereits viele Autos gestohlen hatten“, als

Richterin Katharina Schenk verhandelt­e verweist Tauschmann auf das Vorleben der Angeklagte­n.

Der Werdegang? Die heute noch nicht 17-Jährige und der 18-Jährige waren vor dem „traurigen Höhepunkt“in Linz bereits in Graz mehrfach wegen kleinerer Delikte wie Ladendiebs­tahl, Autodiebst­ahl oder Aufbrechen von Zigaretten­automaten amtsbekann­t. Sie hatten dafür kleinere Strafen ausgefasst. „Eine höchst problemati­sche Entwicklun­g zeichnete sich für uns als Anklagebeh­örde ab. Man hatte das Gefühl, den beiden ist alles egal, selbst wenn sie jede Woche bei der Polizei sitzen“, veranschau­lichte die Anklägerin. Bei der Tat in Linz jedenfalls hätten beide „billigend in Kauf

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria