Umstrittene Statistik, umstrittene Politik
Leser kritisieren die Statistik zu Radunfällen, andere neue Parkgebühren.
Schmerzhafte Wachablöse bei Unfällen, 25.2. eider kann man mit einer Statistik so ziemlich jede Aussage, die man gerne treffen möchte, untermauern, je nachdem, welche Details man sich herausholt. Die Aussage, dass Radler immer öfter mit anderen Radlern/Fußgängern zusammenkrachen, ist im Zusammenhang mit der Grafik schlichtweg falsch, denn diese gibt eine prozentuelle Abnah- me solcher Zusammenstöße wieder. Dass Radler angeblich am häufigsten alleine stürzen, ist der einfachen Tatsache ge- schuldet, dass in der Grafik Konflikte mit motorisierten zweispurigen Verkehrsteil- nehmern einfach in Unter- gruppen getrennt wurden. Würde man Pkw, Lkw und Bus- se als Kraftfahrzeuge zusam- menfassen, würden die Unfälle von Radlern mit dieser Gruppe 42 % betragen. Zumindest für Radler betrachte ich diese Zahl als relevanter, als eine Statis- tik zu präsentieren, in der (überspitzt) die Unfälle mit roten, grünen oder blauen Pkw in einzelne Kategorien getrennt werden. Ursula Schmitt
LMehr Rücksicht
Im Straßenverkehr in Graz gibt es viel Zorn und Ärger und viel zu wenig Rücksicht auf andere. Wenn das Kuratorium für Verkehrssicherheit irgend- wo ansetzen will: mehr Ab- stand halten, konzentriert und vorausschauend unterwegs sein und Rücksicht auf andere nehmen. Und zwar alle, ob zu Fuß, mit Rad oder Scooter oder mit dem Auto. Autos sind wei- ter an den meisten Unfällen beteiligt, außer man ändert die
Statistik und fasst auch EScooter mit Radlern zusammen, obwohl sie vor 2020 praktisch kein Thema waren. So kann man natürlich auch die „Radunfälle“künstlich erhöhen. Thomas Finker
Das grüne Hassobjekt
Das Auto ist eine der größten Erfindungen der Menschheit. Es wurde zur leistbaren Mobilität für jedermann und wichtiges Transportmittel. Autos gehören zum Alltag, fahren Vizebürgermeisterin Judith Schwentner oder die Grünen nie damit? In den Städten gibt es Verkehrs- und Parkregeln, eine Überwachung durch Kameras ist das Überschreiten einer roten Linie und der Gipfel des Wahnsinns einer Partei, die kaum Stimmen hat, aber die Bürger in Geiselhaft nehmen will. Hoffentlich ist das nach der nächsten Wahl vorbei. Klaudia Aschbacher
Abwandern
Parkgebühren beim Schöckl
Auch bei schönem Wetter gibt es beim Schöcklkreuz (trotz Schulferien) jede Menge Parkplätze. Dem Bürgermeister von Radegund scheint es nur ums Geld zu gehen. WC-Anlagen gibt es bereits. Dass „Massen von Autos“den Straßenrand zuparken, war nur an Wochenenden während „Corona“der Fall. Die Gastronomie hat es am Schöckl wirklich schwer – kaum Gäste bei Schlechtwetter, zu wenig Personal bei Schönwetter und mehr. Parkautomaten müssen auch kontrolliert werden: Zahlt sich die ganze Investition aus? Viele Wanderer werden „abwandern“. Dieter Fiala
sind ziemlich alt“, ist sich Funk bewusst. Zuletzt konnte er so seinen Verbrauch um 20 Prozent senken. Die saftige Erhöhung ärgert ihn: „Und dann zahle ich auch noch für Gas, das in Russland eingekauft wurde.“
Bei der Energie Graz kennt man die Kritik. Derzeit laufen mehrere Infrastrukturprojekte zur Dekarbonisierung der Fernwärme. Man will unabhängig von russischem Gas werden. „Das gibt es nicht zum Nulltarif. Wir investieren in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro. Wir müssen das über die Tarife finanzieren“, erklärt EGG-Sprecher Joachim Hirtenfellner. Das sei ein Grund für die hohen Kosten. Ein anderer sei, dass das Gas, das jetzt verwendet wird, aus dem Einkauf von 2022 stammt. Um eine möglichst langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten, habe man zu den damals sehr hohen Preisen eingekauft. Diese werden nun sukzessive an die Kunden weitergegeben. Betroffen sind vor allem langfristige Verträge. „Die teuren Einkaufspreise machen sich erst eineinhalb bis zwei Jahre später bemerkbar“, weiß Hirtenfellner.
Einen Ausblick auf Verbesserungen möchte er dennoch geben: „Längerfristige Kostensenkungen werden natürlich im
Kundenpreis berücksichtigt“. Wer sofortige Unterstützung bei der Bezahlung der Heizkosten benötige, dem helfe das Wintersozialpaket. Dieses läuft noch bis Ende März. Von Energiearmut betroffene Haushalte hätten dabei die Möglichkeit, individuell angepasste zinsenfreie Ratenzahlungen in Anspruch zu nehmen. Außerdem verzichte die Energie Graz in den Wintermonaten auf Gas- und Heizabschaltungen bei Haushaltskunden.
Die Sorge vor einer explodierenden Heizkostenrechnung kennen auch andere Grazerinnen und Grazer. Viele von ihnen wenden sich an die Arbeiterkammer. „Graz ist bei der Fernwärme ein Sonderfall in der Steiermark. Nur hier haben wir einen behördlich verordneten Abgabepreis“, erklärt AK-Experte Karl-Heinz Kettl. Jede Erhöhung muss von der vom Land Steiermark bestellten Preiskommission genehmigt werden. Er kritisiert jedoch die Komplexität der Heizkostenabrechnungen. So sei es oft schwierig herauszufinden, wo die hohen Kosten anfallen, sei es beim Fernwärmelieferanten, bei der Hausverwaltung oder beim Messdienst, der die Einzelabrechnungen eines Mehrparteienhauses macht.