Kleine Zeitung Steiermark

Der Weg zurück als TV-Mehrteiler

Sport und Sport-Stars sind zu fixen DokuThemen geworden. Rund um das Comeback von Marco Schwarz inszeniert der Verband sogar einen Mehrteiler.

- Von Michael Schuen Was Schwarz zudem

Marco Schwarz verblüffte alle. Kurz vor Weihnachte­n feierte er einen Sieg im Slalom von Madonna di Campiglio und plötzlich war er vom großen Herausford­erer von Marco Odermatt im Kampf um den Gesamtwelt­cup sogar zum Geheimfavo­riten mutiert. So sah es zumindest Aleksander Aamodt Kilde. Dann kam der 28. Dezember 2023 und die Abfahrt in Bormio, die für Schwarz bitter endete. Das Knie knickte nach einem Linksschwu­ng ein, die Folgen waren verheerend: Kreuzband- und Meniskusri­sse im rechten Knie, dazu ein Knorpelsch­aden. Reha statt Gesamtwelt­cup, Tristesse statt Jubelchöre­n. Wie der 28-Jährige trotz dieser schweren Verletzung die Spur hält? Am Freitag, dem 1. März gibt es einen Einblick. Oder besser: einen fundierten Blick hinter die Kulissen.

Ski Austria hat zusammen mit Kopfsponso­r Uniqa eine Dokumentat­ion beauftragt, die den 28-jährigen Kärntner in (fast) allen Lebenslage­n begleitet. Das Ergebnis: „ComeBLACK – im Schatten des Triumphs“, eine Dokumentat­ion, deren erster Teil, der die erste Phase nach der

Operation samt Reha-Start in Innsbruck nachzeichn­et, am Freitag vor dem Riesentorl­auf der Herren in Aspen auf ORF 1 (20.15 Uhr) gezeigt wird. Eine Doku, die mit enormem Aufwand gedreht wurde. Verantwort­lich sind der Tiroler Max Foidl, der für seine Dokumentat­ionen über Dominic Thiem bereits mit zwei Romys ausgezeich­net worden war, und ORF-Sportregis­seur Michael Kögler.

Eine Aufgabe, die auf den ersten Blick nicht leicht erscheint. Zu ruhig wirkt Schwarz nach außen. Letztlich war aber genau das die lohnende Aufgabe, wie Foidl erzählt: „Es geht darum, aus der auf den ersten Blick vielleicht unspektaku­lären Person den wahren Charakter herauszukr­istallisie­ren. Marco ist extrem spannend, nicht zuletzt aufgrund seines extremen Ehrgeizes, den man nicht sieht, den er so gut kaschiert, den ich aber so noch selten erlebt habe.“Und: Je länger Foidl Schwarz begleitete, je tiefer er auch ins Leben und die Person „Blacky“Schwarz eindringen durfte, desto „identische­r und authentisc­her wurde diese Person“. Ein wesentlich­er

Faktor, denn: „Auffallen kannst du vielleicht durch ausgeprägt­en Jubel, durch lautes Gehabe. Aber Marco Schwarz, das ist Authentizi­tät.“Indem er seine „Ticks“offenbart, die ihn auch in dieser Doku Zug um Zug sympathisc­her, greifbarer machen.

ausmacht? „Sein respektvol­ler Umgang. Das eint ihn mit Dominic Thiem“, sagt Foidl. Und die „Entdeckung­sreise“wird mit Teil eins nicht beendet sein. Foidl: „Wir wollen weiter eintauchen, auch seinen Willen zeigen, seinen

Ehrgeiz. Uns der Frage nähern, ob jemand nach so einer Verletzung tatsächlic­h bei einer WM erfolgreic­h sein kann.“Diese WM, das ist Saalbach 2025 – und da hofft man nicht nur beim österreich­ischen Skiverband darauf, dass Schwarz voll einsatzber­eit ist.

Während der ersten Reha-Wochen kam es zu einem Treffen, das sich so keiner der Beteiligte­n gewünscht hat: Marco Schwarz traf auf David Alaba, der wie er wenige Tage zuvor in der Privatklin­ik Hochrum in Innsbruck von Christian Fink operiert worden war. Der ÖFBTeamkap­itän und Real-MadridStar erklärt in der Doku, dass Marco Schwarz mithalf, ihn aufzuricht­en, aus dem mentalen Tief zu holen. Denn: Schwarz ist in seinem bzw. trotz seines Phlegmas Spezialist dafür, Gewesenes abzuhaken. Das gilt für Gutes ebenso wie für Schlechtes. „Abhaken“, sagt er schon am ersten Tag nach dem Sturz, an dem er operiert worden war. Klar ist: Es kam zu einem großen Austausch, der beiden auch die Welt des jeweils anderen offenbarte.

Die Doku begleitet Schwarz und Alaba bei ihren ersten RehaEinhei­ten, zeigt den 28-jährigen Kärntner aber auch daheim in Radenthein und beleuchtet zudem das spezielle Mutter-SohnVerhäl­tnis zu Mama Angelika Schwarz, die besonders unter der Entscheidu­ng litt, dass sich ihr Sohn auch auf Abfahrten wagen würde.

Teil eins der Doku endet mit „Fortsetzun­g folgt“– und man ist tatsächlic­h gespannt, was kommen wird. So gut ist die Doku, die am Freitag im ORF Premiere feiert, dass auch das Schweizer und das bayrische Fernsehen laut Produzent Andreas Eichwalder bereits Interesse bekundet haben.

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 ?? ?? Arbeiteten gemeinsam am Comeback in Innsbruck: Marco Schwarz (links) und David Alaba
Arbeiteten gemeinsam am Comeback in Innsbruck: Marco Schwarz (links) und David Alaba
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Plakat zur TV-Doku
Das Plakat zur TV-Doku

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