Schrittweise in Richtung Profifußball
Regionalliga-Spitzenreiter Voitsberg geht mit neuem Spieler, neuem Rasen und alten Zielen in die Rückrunde. Trainer David Preiß erklärt, was den Klub auszeichnet.
Es kann nur einen geben, hieß es 1986 im Film „Highlander“. In der Regionalliga Mitte spricht einiges dafür, dass es heuer nur einen Meister geben kann – Voitsberg. Die Weststeirer dominierten in der Hinrunde nach Belieben und führen die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung souverän an. Da aber nur Wels und die LASK Amateure Ambitionen haben, in die 2. Liga aufzusteigen, ist der tatsächliche Abstand zumindest noch um einen Zähler größer.
Und der Aufstieg steht bei Voitsberg auch auf der Agenda. „Wir wollen nach oben. Aber wir gehen mit einer gewissen Lockerheit an die Sache ran, weil die Welt nicht zusammenbricht, wenn wir es heuer nicht schaffen“, sagt David Preiß, der neben seinem Traineramt auch als Sportdirektor und Geschäftsführer der für die 2. Liga erforderliche Spielbetriebs GmbH aktiv ist.
Wie sehr sich der Klub schon zukunftsfit macht, lässt sich bei einem Blick auf das Stadion leicht erahnen. Da die Auflagen für die Zulassung an der zweithöchsten Spielkasse enorm sind, wurden bereits etliche Dinge von Klub-Boss Michael Münzer vorangetrieben. Dazu zählen etwa das Flutlicht, ein Fernsehturm, die Vergrößerung des
Spielfeldes und Adaptierungen am Auswärtssektor. Anfang kommender Woche wird rechtzeitig vor dem ersten Rückrunden-Heimspiel gegen die LASK Amateure ein neuer Rasen verlegt.
Bereits am Freitag startet der Titelfavorit in Weiz ins Frühjahr. Preiß trifft dabei auf seinen ehemaligen Co-Trainer beim GAK, Alois Hödl, der die Oststeirer betreut. Um das Double in Form von zwei Aufstiegen in Folge, was Preiß bereits beim GAK – ebenfalls in der Landesund Regionalliga – gelang, schon heuer zu fixieren, wurde mit Stürmer Martin Krienzer ein hochkarätiger Neuzugang verpflichtet. „Er war bei der Admira nicht mehr glücklich und ist jetzt wieder in seiner Heimat und einem intakten Umfeld. Man sieht ihm die Freude am Fußball an“, sagt Preiß. Genau dieses intakte Umfeld zählt für den 45-Jährigen zu den ausschlaggebenden Punkten, warum Voitsberg derart erfolgreich agiert. „Das sind nicht nur Kollegen auf dem Platz, das ist ein zusammengeschweißter Haufen, der eisern zusammenhält und immer Vollgas für die Mannschaft gibt“, erklärt Preiß, der in seiner Truppe zahlreiche Akteure mit Profierfahrung in der Bundesliga oder 2. Liga beisammen hat. „Wir haben einen sehr guten Mix aus arrivierten und jungen Spielern. Die Routiniers geben eine gewisse Stabilität, die jungen Wilden haben das Ziel, sich durch gute Leistungen noch für höhere Aufgaben zu empfehlen.“
Den Verein schrittweise professioneller zu machen, haben sich die Verantwortlichen auf die Fahnen geheftet. Das beinhaltet gleichermaßen den Nachwuchs – das Landesausbildungszentrum „wechselt“ab Herbst von Mooskirchen nach Voitsberg – und die Erwachsenen, bei denen beispielsweise auch die medizinische Abteilung vergrößert werden soll. „Und das alles in vernünftigem Rahmen. Keiner hebt ab. Das ist wie ein Familienbetrieb, wo alle zusammengreifen – fast einzigartig“, sagt Preiß.