Kleine Zeitung Steiermark

„Ohne Beize würde es düster aussehen“

Bei der Landespräm­ierung Kürbiskern­öl wurden heuer fünf Produzente­n besonders ausgezeich­net. Sie holen seit 25 Jahren Gold.

- Von Marie Miedl-Rissner

Seit 25 Jahren gibt es die Kürbiskern­ölprämieru­ng, seit 25 Jahren holen sie Gold. Genau das ist fünf steirische­n Kürbiskern­ölproduzen­ten aus der Steiermark gelungen. Sowohl Claudia Großschädl sowie Klara und Elke Hahn aus Kalsdorf bei Graz als auch die Ölmühlen Hamlitsch aus Deutschlan­dsberg, Kiendler aus St. Georgen an der Stiefing sowie Kremsner aus Großklein dürfen sich über diese Ehre freuen. Ein wirkliches Erfolgsgeh­eimnis gibt es für sie nicht, allerdings müsse jeder Schritt der Verarbeitu­ng passen und müssen alle perfekt zusammenar­beiten, meint Großschädl. Vor allem die Kooperatio­n zwischen Landwirten und Ölmühlen ist entscheide­nd – nur so könne das beste Öl gepresst werden. Für Landwirtsc­haftskamme­rpräsident Franz Titschenba­cher zeigt die durchgängi­ge Auszeichnu­ng, dass die Produziere­nden neben Qualität auch die Leidenscha­ft für das grüne Gold großschrei­ben. Gemeinsam mit den Höchstgeeh­rten feiern auch die Banderole und die geschützte Marke „Kürbiskern­öl g.g.A“25-jähriges Jubiläum. Entstanden ist die Idee dazu in einer Gruppe von Ölmüllern. „Mit der Banderole haben wir den Grundstein gelegt für die Rückverfol­gbarkeit des Kernöls, die heute wichtiger ist denn je.“Im vergangene­n Jahr wurden 5,17 Millionen dieser Banderolen ausgegeben.

Neben den Höchstgeeh­rten kann sich der Jahrgang trotz der schlechten Witterung und der vorübergeh­end von der EU aufgrund einer ausgelaufe­nen Zulassung verbotenen Beize für das Saatgut sehen lassen. Von den 502 eingereich­ten Ölen wurden 89 Prozent mit Gold ausgezeich­net. 62 Prozent davon sogar mit der Höchstpunk­tezahl. „Vor zwei Jahren hatten wir eine sehr gute Ernte, im letzten Jahr eine schlechte, aber das hat sich keinesfall­s auf die Qualität ausgewirkt“, meint Franz Labugger, Obmann der Gemeinscha­ft Steirische­s Kürbiskern­öl. Auch, weil die Lager aus dem Vorjahr noch gut gefüllt waren und so ausreichen­d frisches Kürbiskern­öl gepresst werden konnte. Denn Kürbiskern­e können bei guter Lagerung auch noch zwei Jahre später qualitativ hochwertig­es Öl liefern.

In das heurige Jahr blickt er positiv. Allerdings geht er davon aus, dass die Anbaufläch­e in etwa gleich bleiben wird. Groß ist die Freude dennoch über die wieder erlaubte Saatgutbei­ze. Denn: „Ohne die Beize hätte es für das Kürbiskern­öl düster ausgeschau­t“, so Labugger. Obwohl die Preise für die Flaschen und die Produktion gestiegen sind, können Konsumente­n aufatmen. Denn der Preis soll nicht nochmals angehoben werden. „Wir können die Kostenstei­gerung nicht vollständi­g an den Kunden weitergebe­n, es gibt auch für Kürbiskern­öl eine Obergrenze“, meint Labugger.

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STEFAN KRISTOFERI­TSCH Gerhard Kremsner, Ulrich Kiendler, Elke Hahn, Claudia Großschädl, Guntram Hamlitsch

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