Ein Februar zum Schmelzen
Wärmster Februar der Messgeschichte: Neue Rekordabweichung von fast plus sechs Grad.
Dahinschmelzendes Weiß auf den Skipisten, Regenguss statt Schneefall. Dafür blühen Schneeglöckchen, Haselstrauch und Marille auf. Der Winter war über große Strecken viel zu warm. Vor allem der Februar ist geradezu extrem verlaufen – er rangiert in der Statistik der Geosphere Austria als mit großem Abstand wärmster Februar seit Messbeginn. Über weite Strecken entsprach er sogar „einem überdurchschnittlich warmen März“, analysieren die Klimaexperten.
„In der ersten Auswertung der Messdaten liegt der Winter 2023/24 nahezu gleichauf mit dem Winter 2006/07, dem bisher wärmsten der 257-jährigen Messgeschichte“, sagte Klimatologe Alexander Orlik. „Ob es in der finalen Auswertung dann Platz eins oder zwei wird, ist aber mehr ein statistisches Detail und ändert nichts an der Tatsache, dass wir erneut einen so warmen Winter erlebt haben, wie er vor einigen Jahrzehnten noch völlig undenkbar war.“
Die fünf wärmsten Winter der 257-jährigen Messgeschichte von Geosphere waren in der unmittelbaren Vergangenheit, und zwar genau 2006/07, 2023/24, 2019/20, 2013/14 und 2015/16.
Österreichweit betrachtet schließt der Februar 5,8 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. „Solch eine große Abweichung zum Monatsmittel wurde in den vergangenen 200 Jahren noch nie gemessen, in keinem Monat“, ergänzt Nikolas Zimmermann, Meteorologe bei der Österreichischen Unwetterzentrale. Der wärmste Tag des Monats war der 5., als föhniger Westwind in der südlichen Steiermark und im Grazer Becken zu Temperaturen knapp über 20 Grad geführt hat. „Am Flughafen Graz wurden 21,3 Grad erreicht, der steirische Rekordwert“, so Friedrich Wölfelmaier (Geosphere).