Kleine Zeitung Steiermark

„Menschen träumen lassen“

Renault-Chefdesign­er Laurens van den Acker wiederbele­bt die Ikone R5 als E-Auto. Ein Gespräch über Träume, SUVs, KI.

- Im Gespräch

ristisch. Es ist kein Retro im Sinne von Nostalgie. Es ist modern, es ist ikonisch, es ist eine Interpreta­tion. Auf der Straße wirkt er wie ein Concept-Auto. Ich habe ja viele Concept-Autos gemacht, ich habe immer gesagt, man muss die Menschen Träumen lassen, denn eine große Firma, die keine Träume hat, die hat keine Zukunft. Es gibt ein Zeitfenste­r, in dem so ein Design möglich ist. In zehn Jahren hätten wir keinen R5 machen können. Heute heißt es noch: Mein Vater hatte einen oder ich hab in dem Auto Fahren gelernt. Das ist die Supermagie, die mit der Zeit wirkt, wenn man alles Schlechte längst vergessen hat.

Wie hilft die künstliche Intelligen­z beim Designen eines Autos? Theoretisc­h könnte uns künstliche Intelligen­z helfen, es gibt auch Softwares dazu. Aber die KI kreiert auch eine Überauswah­l an Lösungen und derzeit sind noch 99 Prozent der Vorschläge nicht zu gebrauchen. Am meisten sind wir daran interessie­rt, wie uns KI beim Sprung vom zwei- auf das dreidimens­ionale Designkonz­ept helfen kann. Aber das ist noch schwierig.

Wie lange geht das SUV-Design noch gut, die Akzeptanz schwindet, oder? Man sieht schon, dass sich die Proportion­en verändern, wie bei den Crossovern. Wir werden in Zukunft mehr mit dem Platz im Inneren experiment­ieren und etwas niedriger und geschmeidi­ger werden. Aber das SUV gefällt noch immer.

Gibt es eine Option, dass wir den R5 als Verbrenner sehen? Nein. Das wäre technisch mit dem Design nicht möglich und ich wäre auch dagegen.

Ihre Vision von einem zukünftige­n Auto?

Meine Vision ist, dass sie so intelligen­t sind, dass sie nie wieder crashen. Selbst, wenn man einschläft. Wenn das der Fall ist, dass Autos wissen, was um sie herum passiert, um Unfälle zu vermeiden, dann kann man die passiven Sicherheit­sgeschicht­en wieder ausbauen und Hunderte Kilo sparen. Mein Traum ist, dass ein Auto so leicht ist, dass wir die Luft formen können und wunderschö­n designen. Wenn alle Autos so weit sind, wird es eine Design-Revolution geben.

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OLIVER WOLF Laurens van den Acker: „Die Supermagie, die wirkt“
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Didi Hubmann Mobilitäts­chef, interviewt Laurens van den Acker über dessen Designphil­osophie.

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