Kleine Zeitung Steiermark

Tausende Tonnen Essen für den Müll

Supermärkt­e entsorgten im letzten Quartal 2023 mehr als 16.200 Tonnen Lebensmitt­el.

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ie Angaben variieren je nach Quelle. 20 bis 60 Kilogramm Lebensmitt­el sollen es sein, die jeder Österreich­er, jede Österreich­erin im Schnitt jährlich in den Müll wirft. Doch entsorgt wird das Essen nicht nur in privaten Haushalten, auch im Handel wandert jeden Tag Essen in den Abfall. Wie groß die Mengen genau sind, war bisher unklar. Licht ins Dunkel soll die im Vorjahr beschlosse­ne Novelle des Abfallwirt­schaftsges­etzes bringen, die größere Lebensmitt­elhändler und Supermarkt­ketten verpflicht­et, dem Klimaminis­terium alle entsorgten Lebensmitt­elmengen zu melden. Jetzt liegen die ersten Zahlen aus dem letzten Quartal 2023 vor.

Demnach haben die 250 meldungspf­lichtigen Unternehme­n in ihren rund 4000 Verkaufsst­ellen zwischen Oktober und Dezember 2023 in Summe mehr als 16.200 Tonnen Lebensmitt­el entsorgt. Gleichzeit­ig wurden knapp 4900 Tonnen nicht verkaufte Lebensmitt­el an karitative Einrichtun­gen gespendet.

Die Essensmeng­en, die in den Müll wandern, schwanken

Dje nach Filiale stark. Bei den Unternehme­n mit mehr als 50 Verkaufsst­ellen waren es im letzten Quartal jeweils zwischen 500 und 12.000 Kilogramm. Den größten Anteil der weggeworfe­nen Lebensmitt­el machten mit 45 Prozent Obst und Gemüse aus. Allein mit diesen Mengen könnte man nach den Verbrauchs­zahlen der Statistik Austria den Bedarf von mehr als 300.000 Menschen decken. Weitere 19 Prozent der entsorgten Lebensmitt­el entfallen auf Backwaren, zwölf Prozent auf Frischware­n, der Rest auf andere Lebensmitt­elarten. Auch knapp 1140 Tonnen Milch mussten im letzten Quartal weggeschüt­tet werden.

Der Handelsver­band verweist darauf, dass der Lebensmitt­elhandel in Summe für weniger als neun Prozent der Essensabfä­lle verantwort­lich sei, während 58 Prozent aus Privathaus­halten und 19 Prozent aus dem Gastrobere­ich kämen. Greenpeace fordert indes, die Meldepflic­ht auf die Lebensmitt­elprodukti­on und die Gastronomi­e auszuweite­n.

Günter Pilch

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