Kleine Zeitung Steiermark

Zum 80. Geburtstag ist Schluss mit „Schätzchen“

Uschi Glas wird heute 80: Das feiert das „Schätzchen der Nation“mit einer Biografie und einem neuen Kinofilm.

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Uschi Glas hatte ein Drehbuch geschriebe­n, der legendäre Karl Spiehs (1931 bis 2022) wollte es produziere­n. Und der TV-Hit „Tierärztin Christine“, der bei der Erstausstr­ahlung auf RTL mehr als zehn Millionen Zuseher anlockte, war geboren. Aber als sie Spiehs bat, Oscar-Preisträge­r Ernest Borgnine (1917 bis 2012) für die Rolle ihres Filmvaters zu engagieren, brummte der Produzent nur noch ins Telefon und beendete das Gespräch abrupt.

Uschi hatte das Projekt schon aus den Augen verloren, als Spiehs Wochen später wieder anrief: „Ich hab ihn!“„Wen?“, war Uschi völlig erstaunt. „Den Borgnine“. Der Produzent hatte nichts unversucht gelassen den Wunsch seiner Lieblingss­chauspiele­rin zu erfüllen – und den Oscar-Preisträge­r, der in „Airwolf“und 200 anderen Hollywood-Filmen brillierte, zum Dreh nach Kärnten geholt.

Uschi Glas drehte viele erfolgreic­he Filme in Kärnten, u. a. „Hilfe, ich liebe Zwillinge“, das Regiedebüt von Peter Weck. Sie folgte dem 1991 viel zu früh verstorben­en Roy Black in der TVSerie „Ein Schloss am Wörthersee“nach. Mit Roy hatte sie schon zuvor mit „Wer zuletzt lacht, lacht am besten“, „Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut“oder „Hochwürden drückt ein Auge zu“Millionen Menschen in die Kinos gelockt. Egal ob in „Zwei Münchner in Hamburg“oder „Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg“, Glas, deren Karriere 1966 in den „Winnetou“-Filmen als Halbblut Apanatschi begann, begeistert­e immer Millionen. „Zur Sache, Schätzchen“wurde ihre bis heute bekanntest­e Rolle. Legendär ist die Szene, in der Glas auf einem Polizeirev­ier plötzlich ihr Kleid fallen lässt und in einer Spitzenkor­sage dasteht.

„Traumschif­f“-Erfinder Wolfgang Rademann (1934 bis 2016) lockte sie mit einer List an Bord. Der Berliner Produzent rief Glas eines Tages an und tischte eine

gut erfundene Geschichte auf: „Mir erzählte er: Uschi, der Helmut Fischer (1926 bis 1997) spielt nur, wenn ich seine Partnerin bin. Dann rief er den Helmut an und erzählt ihm das Gleiche: Helmut, die Uschi spielt nur, wenn du ihr Partner bist. Ja, wenn das so ist, waren wir beide gerührt und haben zugesagt“, lacht sie. Ihren Geburtstag feiert sie heute im kleinen Kreis.

Auch mit 80 ist sie noch gut im Filmgeschä­ft. TV-Projekte sind in Vorbereitu­ng und am 1. Mai kommt „Max und die Wilde 7 – die Geister-Oma“ins Kino. Und heute bringt sie ihre Biografie heraus. Titel: „Ein Schätzchen war ich nie“. Wolfram Winkler

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IMAGO (3) Die aus Landau an der Isar stammende Uschi Glas ist bald wieder im Kino zu sehen
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„Apanatschi“: Uschi Glas und Götz George
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Durchbruch mit „Zur Sache, Schätzchen“

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