Elevate, Tag 4: Der Klang der Zukunft
Rauschhaftes im Orpheum, Begeisterungsstürme für eine Szene-Legende – und der weltbeste DJ.
auschhaft geht es am Samstagabend im Orpheum um. Pünktlich zur Primetime liefern Optokoppler mit einer sinneserweiternden Darbietung: hypnotische Lichtund Laserspielereien untermalt von aggressiven Beats. Kurz darauf im kleinen Extrasaal. Die Grazer Truppe Flysch setzt mit einer Mischung aus Experimentalpop, Sprechgesang und Ambient auf entspannte Töne. Simultan legt im großen Saal Musikerin Maya Shenfeld gemeinsam mit dem portugiesischen Visual Artist Pedro Maia los: eine betörende Symbiose aus analogem Film und experimentellen Eigenkompositionen. Der Höhepunkt folgt zum Schluss. Der Auftritt der japanischen Elektromusik-Szenelegende Ryoji Ikeda lässt das Publikum mehrmals in Begeisterungsstürme ausbrechen. Nicht ohne Grund: die innovative AudioVideo-Show verspricht den Klang der Zukunft – sowohl ästhetisch
Rals auch soundtechnisch mit minimalistischen Mitteln: Licht und Schatten, Einsen und Nullen, Frequenzen fernab angenehmen Hörempfindens. Mit schleichendem Aufbau wie radikaler Conclusio; als gleite man im Spaceship eines Außerirdischen in fremde Soundgalaxien.
Wer nicht schon der musikalischen Trance erlegen ist, mischt sich dann noch unters Party-Volk. Im Dom im Berg laufen bis frühmorgens die Turntables – u. a. mit der Elevate-erfahrenen Zoe McPherson und dem britischen DJ Kode9. Letzterem, Gründer des Plattenlabels Hyperdub und einer der wichtigsten Wegbereiter der Dubstep-Szene, eilt der Ruf als einer der weltweit besten DJs voraus. Beim spätnächtlichen Set im Tunnel heizt er der feierwütigen Meute ordentlich ein. Das Outfit sitzt, die Bässe pumpen, der Schweiß tropft: Everybody Dance Now!