Kleine Zeitung Steiermark

Neuer Leitfaden für kranke Kinder

Gegen den „Run“auf die Ambulanz: Broschüre soll Eltern Orientieru­ng geben.

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Eltern machen sich große Sorgen, wenn das Kind krank ist. Schnell in der Notfallauf­nahme Hilfe zu suchen, ist oft die erste Idee“, sagt Michael Sacherer, Präsident der Ärztekamme­r Steiermark. Viele kranke Kinder müssten aber nicht ins Spital – ein neuer Leitfaden soll Eltern helfen, den richtigen Ansprechpa­rtner für ihr krankes Kind zu finden. Mit der Broschüre „Wohin mit welcher Krankheit“will die Ärztekamme­r dem „Run“auf die Notaufnahm­en entgegenwi­rken. Eine der Autorinnen ist Hausärztin Gudrun Zweiker. „Gerade am Land werden viele Kinder beim Hausarzt versorgt“, erklärt Zweiker. Sie beobachtet eine besorgnise­rregende Entwicklun­g: „Eltern fehlt das Wissen, wie man Infekte zu Hause behandeln kann.“Früher sei das Wissen von Generation zu Generation weitergege­ben worden – diese Weitergabe finde heute oft nicht statt. Um auch Familien mit Migrations­hintergrun­d zu erreichen, soll die Broschüre noch in weitere Sprachen wie Farsi und Ukrainisch übersetzt werden. Der Ratgeber soll Eltern helfen, die richtige Entscheidu­ng zu treffen: Unklares Fieber länger als zwei bis drei Tage, starke Bauchschme­rzen oder starker Brechdurch­fall sollen beim Kinder- oder Hausarzt abgeklärt werden. In die Notaufnahm­e sollten Kinder u. a. mit schwerer Atemnot, Krämpfen oder offenen Verletzung­en.

„Nichts ist schlimmer, als wenn das Kind krank ist. Da ist es gut, eine Navigation­shilfe zu haben“, sagte Gesundheit­slandesrat Karlheinz Kornhäusl, der die Broschüre mit Bildungsla­ndesrat Werner Amon präsentier­te. Damit die Broschüre zu den Familien kommt, wird sie in den Kindergärt­en und Volksschul­en verteilt und in digitaler Form an Eltern verschickt. Diese Broschüre soll ein Baustein sein, um die Ströme der kleinen Patienten zu lenken – neben anderen Maßnahmen wie dem Gesundheit­stelefon 1450 und der geplanten ersten Primärvers­orgungsein­heit speziell für Kinder, die in Graz entstehen soll. Sonja Krause

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HARRY SCHIFFER Werner Amon, Gudrun Zweiker, Michael Sacherer, Mit-Autorin Neshat Quitt und Karlheinz Kornhäusl

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