Die Bayern bleiben am Scheideweg
Für Thomas Tuchel und den FC Bayern geht es heute gegen Lazio (21 Uhr) nicht nur um das Wahren der letzten Titelhoffnung.
Im Pokal? Schon lange Zuschauer, in der zweiten Runde kam das Aus. In der Meisterschaft? Leistet sich Bayer Leverkusen weiter keine Ausrutscher. In der Champions League? Hat der FC Bayern die letzte Chance, in dieser Saison noch einen Titel zu gewinnen. Allerdings geht man am Dienstag mit der Hypothek einer 0:1-Auswärtsniederlage gegen Lazio Rom ins Rückspiel in München. Und die Niederlage auswärts im Hinspiel am 14. Februar, eingebettet in die Pleite gegen Leverkusen vier Tage davor und das peinliche 2:3 gegen Bochum vier Tage danach, besiegelte auch das Aus von Trainer Thomas Tuchel im Sommer.
Und doch: Ein Ausscheiden gegen Lazio würde die nächste Eskalationsstufe im sportlichen Fall des deutschen Rekordmeisters zünden, die Saison ohne Titel zu Gewissheit werden lassen. Und das war zuletzt 2012 der Fall; auch wenn man damals zumindest den nationalen Supercup gewann. 2014 etwa waren die Bayern schon im März, nach nur 27 Runden, als Meister festgestanden. Davon ist man heuer weit, weit entfernt.
Die Folge wäre wohl ebenso klar: Die Amtszeit von Tuchel würde sich noch weiter verkürzen und wohl nicht einmal bis Sommer andauern. Der Druck ist also enorm. Und Tuchel selbst? Wirkt alles andere als entspannt. „Ständig über Titel zu sprechen, bringt dir keine Titel“, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, auch wenn er den Druck selbst durchaus zugab: „Wir brauchen einen Sieg mit zwei Toren Unterschied. Gegen eine italienische Mannschaft! Gegen eine Sarri-Mannschaft (Lazio-Trainer Maurizio, Anm.)! Da ist die Hürde sehr hoch.“
In Deutschland mehren sich aber die Stimmen, dass er derzeit wenig richtig mache. So formulierte die „Süddeutsche Zeitung“etwa, dass die BayernMannschaft derzeit eher Umarmungen und Pflege brauche,