Kleine Zeitung Steiermark

Der Schmerz war Benda nicht fremd

Mehrkämpfe­r Alexander Benda musste sich einer OP unterziehe­n. Er turnt weiter.

- Alexander Benda muss wieder länger pausieren Georg Michl GEPA

Die Bodenübung war sauber geturnt und zum ersten Mal seit Langem auch mit voller Intensität ausgeführt. Alexander Benda war im ersten Moment selig. Das Sprunggele­nk schien gehalten zu haben. Der Weg zurück nach seinem Bänderausr­iss hatte viele Monate gedauert und den Mehrkämpfe­r des ATG mental viel Kraft gekostet. Dann ein Schritt, der nächste und plötzlich war er da. Der Schmerz, der dem Grazer nicht fremd war. „Während der Übung habe ich nichts gespürt“, erzählt Österreich­s wohl komplettes­ter Turner. Auch das Kühlen mit Eis brachte keine Linderung: „Mittlerwei­le habe ich ein ganz gutes Gefühl. Ich merke, wenn etwas nicht stimmt. Und das war so.“

Die Diagnose des Arztes bestätigte seine Befürchtun­gen. Gut zehn Monate, nachdem ihm bei der EM ein Band im Knöchel ausgerisse­n war, zog er sich wenige Millimeter daneben die gleiche Verletzung zu. „Ich bin monatelang nicht über den Schmerz hinausgega­ngen, habe ohne Schmerzmit­tel und Tape trainiert, um genau zu spüren, wann es zu viel wird.“Die Ärzte rieten zu einer Operation, da sie davon ausgingen, dass der Knöchel sonst nicht mehr die gewohnte und notwendige Stabilität erlangen würde. Der Eingriff ist gut verlaufen und der Heeresspor­tler erholt sich vorerst im Kreise seiner Familie in Graz.

Mit der Verletzung im Vorjahr waren die Chancen auf Olympia und WM dahin, doch Benda (27) rappelte sich auf und zog das Mehrkampfp­rogramm durch. „Im Vorjahr habe ich mich noch für den Mehrkampf entschiede­n. Jetzt kann ich nicht unterschre­iben, dass ich das noch einmal mache.“An ein Ende der Turnkarrie­re ist aber noch lange nicht zu denken. Benda will noch einmal Wettkämpfe auf internatio­nalem Niveau bestreiten. Gut möglich, dass er sich dabei auf seine Paradegerä­te wie das Reck konzentrie­rt. „Aber ich lasse mir diesmal mehr Zeit, um wieder in die Halle zurückzuke­hren.“In zwei Wochen beginnt in seiner Wahlheimat Innsbruck nicht nur die Arbeit mit dem Physiother­apeuten. Neben den gut 40 Stunden in der Halle hat Benda noch Zeit gefunden, eine Ausbildung zum Immobilien­treuhänder zu absolviere­n.

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