Kleine Zeitung Steiermark

1,6 Milliarden anerkannt

Cofag erhielt mehr als 171.000 Anträge aus der Steiermark.

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Zu spät, zu wenig, zu komplizier­t oder zu viel? Auch die Steirer haben über die Cofag diskutiert. Fest steht, dass bis 1. März rund 1,6 Milliarden Euro von der COVID-19 Finanzieru­ngsagentur des Bundes für die Grüne Mark anerkannt worden sind. 171.116 Anträge stecken dahinter, häufig aus Handel, Gastronomi­e und Hotellerie. Im Bundesländ­ervergleic­h rangiert die Steiermark auf Platz sechs, wobei noch 415 Anträge mit einem Volumen über 24,4 Millionen Euro offen sind. Vom Umfang her machten die Haftungen und Garantien den größten Brocken aus: 2995 steirische Ansuchen wurden genehmigt – im Ausmaß von 560,7 Millionen.

Über die Datenbank lassen sich „nur“die Förderinst­rumente Ausfallbon­us, Verlusters­atz, Fixkostenz­uschuss und Lockdown-Umsatzersa­tz abfragen. Von Zotter Schokolade (591.000 Euro), Kastner & Öhler (3,7 Millionen Euro), der Sales-Truppe des SK Sturm (44.670 Euro) oder Magna Powertrain (1,59 Millionen: alle 2021) sind Abertausen­de Förderunge­n gelistet.

Politisch wirbelte die Coronahilf­e für „Neues Land“im Vorjahr etwas Staub auf. Rund 264.000 Euro (2021 und 2022) waren an die Mediengese­llschaft mit Bauernbund-naher Zeitung geflossen. Alles korrekt, so der Bauernbund, man habe um Unterstütz­ung nach dem Ausfall von Veranstalt­ungen angesucht.

Dass Unternehme­n ganz in öffentlich­er Hand von den Hilfen ausgeschlo­ssen sind, leuchtet ein, sorgte aber bisweilen für böses Blut: Am Flughafen Graz wurde der Rechtsweg beschritte­n – mit Erfolg, ihm wurde nachträgli­ch ein Verlusters­atz von 1,34 Millionen Euro zugesproch­en. Maßgeblich dafür war der Einstieg der Messe-Gesellscha­ft (MCG) mit sechs Prozent als strategisc­her Partner.

Zuletzt wurde der Druck seitens der Gastronomi­e erhöht: „Rund 1100 Antragstel­ler haben noch offene Forderunge­n von 154 Millionen Euro“(bundesweit, Anm.), drängte Johann Spreitzhof­er (WKO-Hotellerie) auf eine rasche Auszahlung. Die Cofag hat ja ein Ablaufdatu­m, die Abwicklung soll mit 30. Juni beginnen.

Das Land Steiermark hat bekanntlic­h drei große Hilfspaket­e (Soforthilf­e, Maßnahmen, Gemeindeko­njunktur) geschnürt und großteils abgerechne­t. Gemeinden erhielten etwa Landesunte­rstützung (69 Millionen Euro) für kommunale Investitio­nen. Thomas Rossacher

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