Kleine Zeitung Steiermark

„Unbezahlte Arbeit wird bestraft“

Das Grazer Programm zum 8. März dreht sich heuer um „Frauen und (ihre) Sorgen“.

- Nina Müller

Sieben Milliarden Erwerbsarb­eitsstunde­n stehen in Österreich pro Jahr 8,7 Milliarden unbezahlte­r Sorgearbei­t gegenüber. „Und das ist nur die Arbeit, die in der Kernfamili­e und in den Haushalten geleistet wird“, nennt Elke Edlinger vom Bündnis „fair sorgen“die Statistik zur Care-Arbeit.

Das Thema „Frauen und (ihre) Sorgen“stellt man heuer in Graz rund um den Weltfrauen­tag am 8. März in den Fokus, da das Sich-Kümmern noch immer als Aufgabe der Frauen betrachtet wird – zu ihrem Nachteil. „Viele Frauen haben mit wirtschaft­lichen Problemen zu kämpfen“, sagt Bürgermeis­terin und Frauenrefe­rentin Elke Kahr (KPÖ). Schlechter bezahlte „typisch weibliche“Berufsfeld­er und Teilzeitar­beit aufgrund von Betreuungs­pflichten würden sich oft in einer niedrigen Pension auswirken – 1313 Euro betrug die Median-Pension zuletzt für Frauen, 2229 für Männer. Es sei also eben keine reine Privatsach­e, wie die Sorgearbei­t in einer Familie aufgeteilt wird, so Edlinger: „Wer unbezahlt arbeitet, wird bei uns bestraft.“

„We care!“ist auch das Motto der Demonstrat­ion am 8. März mit Treffpunkt am Karmeliter­platz (17 Uhr). Laut Lisa Rücker vom Bündnis 0803 geht es dabei „auch um unsere Sorge um eine immer mehr von Gewalt und Krieg geprägten Gesellscha­ft.“Das Bündnis koordinier­t mittlerwei­le auch den ganzen März über etliche Veranstalt­ungen im ganzen Land. „Das gibt es so nur in der Steiermark“, ist Rücker stolz. Neben Spaziergän­gen, Filmabende­n oder einem „nicht-binären Häkelnachm­ittag“umfasst alleine die Lange Nacht im Schauspiel­haus fast 20 Programmpu­nkte.

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FISCHER Lahousen, Edlinger, Rücker, Kahr und Kirschner

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