Kleine Zeitung Steiermark

Wie sich Frauen besser absichern

Was Frauen bei unbezahlte­r Arbeit für ihre Familie bedenken sollten.

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Die aktuelle Zeitverwen­dungsstudi­e der Statistik Austria belegt, dass fast zwei Drittel der unbezahlte­n Arbeit von Frauen geleistet werden bzw. mehr als die Hälfte der Arbeit von Frauen unbezahlt ist“, spricht die AK-Expertin Bernadette Pöcheim etwa Kinderbetr­euung, Hausarbeit oder die Pflege von nahen Angehörige­n an. Dies führt dazu, dass jede zweite Frau in Teilzeit beschäftig­t ist.

Für Frauen kann sich dieser Umstand massiv auf die wirtschaft­liche Selbststän­digkeit auswirken. „Viele Frauen sind vor allem nach Trennungen bzw. in der Pension akut armutsgefä­hrdet.“Unser Sozialsyst­em ist ja erwerbszen­triert: Arbeitslos­engeld, Notstandsh­ilfe, Krankengel­d, aber auch die Pension, werden vom Einkommen berechnet.

Abseits vom Rat, auf eine möglichst partnersch­aftliche Teilung der Erwerbs- und Sorgearbei­t in der Paarbezieh­ung zu achten, verweist Pöcheim auf die Möglichkei­t, die Karenz zu teilen oder Elternteil­zeit gleichzeit­ig in Anspruch zu nehmen. „Im Rahmen der Elternteil­zeit ist auch eine reine Lageveränd­erung der Arbeitszei­t etwa vom Vormittag auf den Nachmittag möglich – in Kombinatio­n mit Homeoffice eine gute Möglichkei­t, dass Frauen vollzeitna­h arbeiten können.“

In einer Partnersch­aft bzw. Ehe sollten auch die Pensionsko­ntogutschr­iften beider Teile gemeinsam besprochen werden. „Wenn sich ein großer Unterschie­d zeigt, kann dies zum Anlass genommen werden, über einen Versorgung­sausgleich nachzudenk­en – etwa in Form eines freiwillig­en Pensionssp­littings oder einer freiwillig­en Höherversi­cherung.“

Wer wegen der Pflege naher Angehörige­r oder eines behinderte­n Kindes nicht erwerbstät­ig sein kann, kann eine freiwillig­e Selbst- oder Weitervers­icherung abschließe­n, wie Pöcheim betont. Zu atypischen Beschäftig­ungsverhäl­tnissen sagt sie: „Beantragen Sie im Fall einer geringfügi­gen Beschäftig­ung die begünstigt­e Selbstvers­icherung!“

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AK STEIERMARK Bernadette Pöcheim: „Für Frauen ist daheim nur Schichtwec­hsel“

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