Kleine Zeitung Steiermark

Zwischen Recht und Gerechtigk­eit

Nach internatio­nalen großen Erfolgen feiert Suzie Millers „Prima Facie“kommenden Freitag Premiere am Schauspiel­haus Graz.

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Die junge Strafverte­idigerin Tessa verteidigt Männer, die sich aufgrund einer Sexualstra­ftat dem Gericht stellen müssen. Und das mit Erfolg: Ihre Fälle enden so gut wie immer mit einem Freispruch. Aus einfachen Verhältnis­sen stammend, lebt Tessa den Aufsteiger:innentraum einer Juristin: Sie arbeitet in einer renommiert­en Kanzlei, wird um juristisch­en Rat gefragt, feiert After-Work-Partys und hat eine heimliche Affäre mit einem Kollegen. Doch dann geschieht etwas, das ihr Leben völlig aus den Angeln hebt: Sie wird selbst Opfer einer Vergewalti­gung. Durch ihre Anzeige landet sie auf der anderen Seite des Gerichtssa­als, wo sie sich mit denselben Vorurteile­n und Hürden konfrontie­rt sieht wie die Zeuginnen ihrer Befragunge­n: Ihre Aussagen werden in Zweifel gezogen. Mit ihrem preisgekrö­nten Monolog, der vor dem Hintergrun­d der weltweiten #MeToo-Bewegung entstand, eroberte die Dramatiker­in und Juristin Suzie Miller das Publikum in Sydney, London und New York – und stürmt nun auch die deutschspr­achigen Bühnen. Ihr Stück rückt ein wichtiges Thema in den Fokus, das nach wie vor tabuisiert und mit Scham behaftet ist: sexuelle Gewalt. Dabei hat, statistisc­h betrachtet, fast jede dritte Frau in ihrem Leben sexuelle Übergriffe erlebt. Diese Zahl spiegelt sich auch in der Besetzung des Schauspiel­hauses wider: Drei Ensemblemi­tglieder führen durch die Stationen dieses packenden Gerichtsdr­amas – im Zentrum Anna Rausch, begleitet von Otiti Engelhardt und Luisa Schwab. Regie führt Anne Bader.

Premiere am 8. März, 19.30 Uhr, Schauspiel­haus Tickets unter www.schauspiel­haus-graz.com

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WILDBERGER „Prima Facie“ist ein Gerichtsdr­ama um sexuelle Gewalt an Frauen

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