Speicherkanal muss saniert werden
Defekte Wehrplatte im sogenannten Kaskadenbauwerk muss ausgetauscht werden.
Acht Kaskadenbauwerke gibt es entlang des Zentralen Speicherkanals. Dort können bei Starkregen jeweils rund 10.000 Kubikmeter Schmutzwasser gespeichert und dann nach und nach zur Kläranlage Gössendorf weitergeleitet werden. Laut Holding Graz liegt nun ein Schaden am nördlichsten Kaskadenbauwerk vor, das sich unter dem Stadtbalkon am stadtnahen Ende des Augartens befindet.
Eine zwölf Tonnen schwere Wehrplatte ist defekt. Der Schaden entstand als Folge eines
Software-Problems an der Hydrauliksteuerung, das mittlerweile behoben wurde. Die beschädigte Platte muss nun mit einem Kran herausgehoben werden. Aus Sicherheitsgründen wird deshalb während der Arbeiten die Murpromenade zwischen Radetzky- und Augartenbrücke gesperrt. Los geht es am Montag (11. März), die Arbeiten dauern voraussichtlich bis 29. März. Von der Sperre betroffen ist der Spazierweg entlang des Murufers, aber nicht der Gehund Radweg am Kai.
Was die Schadenhöhe betrifft, stellt man bei der Holding klar: Es handelt sich um einen Gewährleistungsschaden. Der Lieferant
der Wehrplatte muss diese austauschen, der Holding Graz entstehen demnach keine Kosten. Wie groß der Schaden tatsächlich ist, kann erst nach dem Ausbau der Platte festgestellt werden.
Der Zentrale Speicherkanal, der parallel zum Murkraftwerk errichtet wurde und mehr als 80 Millionen Euro gekostet hat, ist seit 2022 in Betrieb, aber noch nicht in voller Auslastung. Das geht erst, wenn die Kläranlage in Gössendorf ausgebaut wird – was ebenfalls ein Millionenprojekt werden wird.
Gesprochen wird davon schon lange, wohl auch angesichts der hohen Kosten hatte man bisher politisch keine Eile. Schon Schwarz-Blau hatte die Erweiterung im Programm, die Kostenschätzungen stiegen von 40 auf dann 60 Millionen Euro. Aktuell geht man bei der Holding von 83 Millionen Euro aus.
Der Zeitplan für die Erweiterung und Sanierung der Kläranlage sieht vor, dass heuer die UVP-Bescheide kommen sollen. Dann muss der konkrete Projektbeschluss noch durch den Gemeinderat und den Aufsichtsrat bei der Holding. Der Baubeginn ist für das erste Halbjahr 2025 avisiert, Fertigstellung Ende 2028 oder Anfang 2029.