Kleine Zeitung Steiermark

Koralm: Neue Chance für Pumpspeich­er?

Natura-2000-Gebiet auf Koralm fällt kleiner aus als vom Land Steiermark geplant.

- Günter Pilch

Am Donnerstag hat Umweltland­esrätin Ursula Lackner (SPÖ) folgende Verordnung in die Landesregi­erungssitz­ung eingebrach­t, für nächste Woche ist der Beschluss geplant: Auf der Koralm erstreckt sich dann auf rund 750 Hektar offiziell ein neues Europaschu­tzgebiet (Natura-2000-Gebiet). Allerdings: Das Schutzgebi­et fällt um mehr als ein Drittel kleiner aus als angedacht. Brisant ist das, weil der finale Plan der Hauptgrund war, weshalb das Kraftwerks­projekt im letzten Sommer an der zweiten Genehmigun­gsinstanz gescheiter­t war. Steht ein Comeback des Kraftwerks bevor?

Mit der Ausweisung des Schutzgebi­ets kommt das Land einer EU-Aufforderu­ng nach. Diese hatte vor zehn Jahren zusätzlich­e Natura-2000-Gebiete eingeforde­rt, 2015 meldete das Land unter anderem das 750 Hektar große Areal auf der Koralm nach Brüssel. Weil später weitere schützensw­erte Bereiche entdeckt wurden, sollte das Schutzgebi­et auf 1200 Hektar ausgedehnt werden – und größere Teile der Flächen für das geplante Speicherkr­aftwerk umfassen. Das Kraftwerk scheiterte später vor dem Bundesverw­altungsger­icht und ist nun ein Fall für die Verfassung­srichter.

Das jetzt ausgewiese­ne Gebiet berührt weiter das Projektgeb­iet des Pumpspeich­erkraftwer­ks. Die größere Variante hätte Gebiete beinhaltet, die als Ausgleichs­flächen geplant waren. Diese wären nicht mehr Teil des Schutzgebi­ets. Lackner begründet ihre Entscheidu­ng mit einem Gutachten. „Dieses hat klar ergeben, dass ein Europaschu­tzgebiet nur in jener Größe verordnet werden darf, in der es ursprüngli­ch der EU-Kommission gemeldet wurde“.

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FUCHS JUERGEN Rund 750 Hektar umfasst das neue Europaschu­tzgebiet auf Teilen der Koralm

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