Musik vom Wirtshaus ins Radio
Seit 1991 bringen die Steirischen Sänger- und Musikantentreffen Konzertatmosphäre ins heimische Wohnzimmer.
Wir beliefern mit unseren Radiosendungen auch die anderen Bundesländer.
Karl Lenz Vereinsvorstand
Aus dem Wirtshaus ins Radio – seit 1991 laden Vereine und Musikgruppen in der Steiermark 30-mal im Jahr zu Sänger- und Musikantentreffen. Seit den Anfängen dabei: Vereinsvorstandsmitglied Karl Lenz. Rollen hatte er dabei schon viele. „Erst war ich als Musikant auf der Bühne mit dabei, inzwischen war ich schon Veranstalter, Organisator, aber auch Moderator – ach, und um den Schnitt kümmere ich mich auch“, schmunzelt Lenz. Denn die musikalischen Treffen können nicht nur live erlebt werden, sondern werden zudem für die Radiosendung „Klingende Steiermark“aufgezeichnet und mittwochs ab 20 Uhr gesendet. „Das Wesen der Sänger- und Musikantentreffen ist nicht nur, gemeinsam traditionelle Volksmusik in gemütlicher Atmosphäre zu genießen, sondern dieses Erlebnis auch für jene einzufangen, die nicht dabei sein können“, erklärt Lenz.
Ob im kleinen Gasthaus oder im prunkvollen Kultursaal, veranstalten darf ein Sänger- und Musikantentreffen jeder, sagt Lenz. „Viele glauben, wir bestimmen, wer mitmacht, doch die Leute melden sich bei uns. Gemeinden, Vereine, Privatpersonen, jeder kann ein Treffen veranstalten, wir schauen uns nur vorher an, ob die Räumlichkeiten geeignet sind für eine Radioaufzeichnung.“Nicht nur in der Steiermark haben es die traditionellen Volksmusik-Veranstaltungen bereits ins Radio geschafft, auch über die Grenzen der grünen Mark hinaus tönt die steirische Musik aus den Lautsprechern. „Dass wir von unseren Treffen fertige Radiosendungen liefern, und das seit den 90er-Jahren, ist einzigartig im Alpenraum, deswegen beliefern wir auch die benachbarten Bundesländer“, weiß Lenz.
Aus der Veranstaltungsreihe entstand vor 20 Jahren schließlich der Verein Steirische Sängerund Musikantentreffen, erinnert sich Lenz, der die Treffen für eine wichtige Institution in der steirischen Volkskultur hält. Jedes Jahr sind unter den 30 Terminen zahlreiche Fixveranstalter, die das Sängerund Musikantentreffen schon lange in ihrem Jahresplan verankert haben. „Auf der anderen Seite sind aber auch immer wieder Gemeinden und Vereine dabei, die sich das erste Mal trauen, heuer sind es auch wieder zwei oder drei. Zusätzlich haben wir jene, wie die Thermengemeinden rund um Bad Blumau, die sich jedes Jahr abwechseln.“Geachtet werde außerdem darauf, möglichst in allen Regionen der Steiermark ein Treffen zu veranstalten.
Volksmusik wird generationenübergreifend mit Passion gespielt, weiß Lenz durch seine jahrelange Erfahrung. „Wir hatten noch nie so viel Jugend, die bei den Treffen aufgespielt hat – und das in einer beeindruckenden Qualität. So etwas zu sehen, finde ich schön.“So sei auf der einen Seite der junge Kinderchor, der sich freut, vor dem Mikrofon zu stehen, und auf der anderen Seite „Altherren-Partien“, die bereits jahrzehntelange Musikerfahrung haben.
Die Veranstaltungen werden zudem im Dialekt moderiert, bewusst, wie Lenz sagt. „Die Leute sollen hören: ‚Ah, da moderiert heute jemand aus dem Ennstal oder aus der Weststeiermark.‘ Diese ursprüngliche Atmosphäre des Musizierens im Wirtshaus soll erhalten bleiben.“Dafür setzen sich nicht nur Lenz, sondern auch fünf weitere Vorstandsmitglieder des Vereins ein, bei den Veranstaltungen sind zudem vier weitere Teammitglieder dabei, die sich um Ton und Aufnahmen kümmern. Am 9. März beginnt der Reigen der 30 Sänger- und Musikantentreffen um 19 Uhr im Festsaal in St. Barbara im Mürztal, wo unter anderem die Woidhoamat Stubnmusi aufspielt.