„Es geht nicht darum, 12-Jährige ins Gefängnis zu stecken“
Unsere Leserschaft äußert sich zur Debatte über das Herabsetzen der Strafmündigkeit Jugendlicher. Es bedürfe sinnvoller und eindrücklicher Maßnahmen mit Sanktionscharakter, meint ein Leser.
„Die Taten warten auf Antworten“, 5. 3. und „Martyrium über mehrere Monate“, 2. 3.
Angesichts der immer häu- figeren und brutaleren Taten strafunmündiger Jugendlicher ist die Diskussion zulässig und notwendig, wie man die verhängnisvolle Ent- wicklung stoppen kann. Die Dis- kussion über die Herabsetzung der Strafmündigkeit bleibt da- bei an der Oberfläche. Einerseits muss natürlich der Schutz Ju- gendlicher gewährleistet wer- den, andererseits zeigt sich, dass die Gesellschaft auch vor Ju- gendlichen geschützt werden muss, von denen es bis vor Kurzem unmöglich schien, dass Ge- fahr von ihnen ausgehen könn- te.
Das Argument, dass 12- bis 14- Jährige noch kein Bewusstsein des Unrechts und der Strafbarkeit besitzen würden, ist in die- sem Zusammenhang nicht stichhaltig. Dass auch 12-Jähri- ge, die vergewaltigen, stehlen oder verprügeln, sich sehr wohl des Unrechts ihrer Tat bewusst sind, weiß jeder, der einmal jung war. Dass eine solche Tat eine Sanktion nach sich ziehen kann, wissen junge Menschen eben- falls. Es geht nicht darum, 12-Jährige ins Gefängnis zu stecken. Das würde ihren sozialen Abstieg beschleunigen. Es geht darum, durch sinnvolle, verständliche und eindrückliche Maßnahmen diese zur Einsicht zu bringen und in besonders schlimmen Fällen die Jugendlichen ihrem Umfeld, das ihre Erziehung ver- nachlässigt hat oder sie sogar missbräuchlich ausnutzt, ent- ziehen zu können.
Diese Maßnahmen sollten Sanktionscharakter haben kön- nen. Ob sie durch Jugendgerich- te oder andere Behörden verhängt werden, ist unerheblich.
Mag. Christoph Kopf, Graz
Nicht freiwillig
Wenn ein 12-jähriges Kind (!) se- xuelle Handlungen von einem oder gar mehreren älteren Bur- schen über sich ergehen lässt, weil es sich nicht mit einer befehlenden Direktheit wehren kann, die die Bedränger verste- hen, dann kann man keines- wegs von „einvernehmlichen Geschlechtsverkehr“ausgehen.
Einvernehmliches sexuelles Handeln geschieht freiwillig, mit Freude und Lust.
Dr. Waltraud Schweiger, Weiz
Kein Fortschritt
Ja, die Gesellschaft auf der gan- zen Welt radikalisiert sich und wird gewaltbereiter. Das Töten von Menschen als Maßnahme zur Lösung von Konflikten scheint wieder salonfähig ge- worden zu sein. Im privaten wie auch im staatlichen Bereich. Ein zivilisatorischer Fortschritt ist dies sicher nicht!
Ing. Peter Hölfont, Voitsberg
Bedeutsame Statistiken
Was mich verwirrt und sehr nachdenklich macht, ist die Tat- sache, dass, wenn man Statisti- ken beginnend mit dem Jahr 2010 glauben darf, die Hälfe der Häftlinge, in manchen Jahren sogar mehr davon, Ausländer, oder Bürger mit Migrationshintergrund sind. Da der Ausländeranteil bei rund 18 Prozent liegt, ergibt sich also eine überdurchschnittliche Ausländerkriminalität im Ausmaß des 2,7-fachen.
Berücksichtigt man dann noch die Herkunftsländer, kann man sich vorstellen, woher die vielen bedauerlichen Fälle kommen. Frauen haben in einem speziellen Kulturkreis fast keine Chancen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Laut einer Studie des US-Meinungsforschungsinstitut „Pew“ergab eine Umfrage in 39 Ländern, mit 38.000 Teilnehmern, dass 74 Prozent bis sogar 99 Prozent der Befragten der Meinung waren, dass die Frau dem Mann widerspruchslos zu gehorchen habe. Und das unabhängig davon, wo sie leben.
Interessant ist auch noch, dass die muslimischen Länder eine eigene Deklaration der Menschenrechte, die sogenannte „Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“benötigen.