Kleine Zeitung Steiermark

EU-Debatte im Kaffeehaus

WIENER PARKETT. Karas bittet die fünf EU-Spitzenkan­didaten ins Café. Zu seiner politische­n Zukunft äußert er sich kryptisch.

- Von Michael Jungwirth

Othmar Karas (ÖVP) kandidiert nicht mehr für das EU-Parlament, bleibt aber politisch aktiv. Ab Mai tourt der amtierende Vizepräsid­ent des EU-Parlaments durch Österreich, um für die Europawahl zu werben. Aber nicht nur das: Karas spannt nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung jeden der fünf EUSpitzenk­andidaten mit einem CEO zusammen und holt das Duo zu einer Diskussion aufs Podium. Die fünf Veranstalt­ungen gehen im ehrwürdige­n Café Landtmann über die Bühne. Den Anfang macht Lena Schilling (30. April), gefolgt von Reinhold Lopatka (2. Mai), Harald Vilimsky (13. Mai), Helmut Brandstätt­er (14. Mai) und Andreas Schieder (22. Mai) – alle haben bereits ihre Zusage erteilt. Die Runde der CEOs ist allerdings noch nicht komplett. Landtmann-Chef Berndt Querfeld stellt das Kaffeehaus gratis zur Verfügung: „Seit 150 Jahren wird im Landtmann politisier­t, das Kaffeehaus war immer ein neutraler Ort und ein guter Platz für Gespräche, Diskussion­en und Vereinbaru­ngen.“

Der ÖVP-Politiker streicht den parteiüber­greifenden Charakter seiner Aktivitäte­n hervor: „Ich kandidiere nicht, werbe allerdings über alle Parteigren­zen hinweg für die Bedeutung des EU-Parlaments.“Um zu präzisiere­n: „Alle Themen, die den Leuten in Fürstenfel­d, Villach oder Wien unter den Nägeln brennen, etwa die Energiever­sorgung, der Klimaschut­z, die Migration, die Sicherheit, die Arbeitsplä­tze, schreien nach europäisch­en Lösungen.“Er wolle „Fake News Fakten entgegense­tzen, der innenpolit­ischen Oberflächl­ichkeit Inhalte, den innenpolit­ischen Schuldzuwe­isungen Visionen“.

Über seine politische Zukunft hüllt sich Karas in Schweigen: „Ich bleibe politisch aktiv. Ich werde sehen, welche Türen sich auftun.“Dass Karas mit einer eigenen Liste in die Nationalra­tswahl geht, ist unwahrsche­inlich. Sollten sich ÖVP und Grüne im Sommer bei der Kür des EU-Kommissars in die Haare geraten, könnte Karas als Kompromiss­kandidat das Rennen machen. Nicht verstummen wollen Gerüchte, dass Karas mit der Bundespräs­identenwah­l 2028 liebäugelt, deshalb die betont parteiüber­greifende Note.

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EVA MANHART Othmar Karas
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