„Am Start ist der Schmerz oft weg“
Über 50 Kilometer in Oslo verpasste Teresa Stadlober nur knapp das Podest. Mika Vermeulen greift heute an.
Langsam würde es schwierig werden. Denn, sagt Mika Vermeulen mit einem Lachen, die Form würde in der Zwischenzeit nicht besser werden. Die Saison ist lang. 22 Weltcuprennen hat der Ramsauer seit Ende November bestritten, eineinhalb Wochen muss er noch durchhalten. Dann endet die Weltcupsaison im schwedischen Falun. Zuvor steht noch ein absolutes Gustostückerl des Langlaufsports auf dem Programm: 50 Kilometer klassisch in Oslo. „Die 50er bei den Olympischen Spielen und bei der WM stehen da vielleicht noch drüber, aber dann kommt dieses Rennen“, sagt Vermeulen.
Aber es ist nicht nur die Länge, die das Rennen so besonders macht. „Es sind die vielen Zuschauer und es ist der Holmenkollen selbst, mit seiner Geschichte, mit den unglaublichen Rennen, die dort stattgefunden haben. Da kommt der Langlauf her.“Bummeln wird man in der Loipe (Eurosport, 14.30 Uhr) angesichts der Distanz aber nie. „Meistens geht es gleich ordentlich los und man ist schnell im roten Bereich. Aber davon kann ich mich im Rennen gut erholen.“
Vermeulen reist als aussichtsreicher Siebenter des Gesamtweltcups nach Oslo. Die Distanz liegt ihm, doch das vergangene Rennen in Lahti hat Spuren hinterlassen. Eine Entzündung der Achillessehne zwang ihn zum Schongang in der Vorbereitung. Statt Langlauftraining standen Radfahren, Kraftraum und Stunden am Skiergometer auf dem Programm. Doch nicht nur die Physis ist in der Königsdisziplin entscheidend. „Du musst wissen, was auf dich zukommt und bereit sein, dich zu quälen und durchzuziehen.“Wenn ihn die Ferse nicht ausbremst, traut er sich einen Platz in den Top Ten zu. „Wenn man an der Startlinie steht, ist der Schmerz oft weg. Und außerdem: Wenn du im Rennen denkst, dass es dir schlecht geht, geht es den anderen oft noch viel schlechter.“
Für Teresa Stadlober zeigte die Form vor dem Rennen in Norwegen nach oben. Die Entscheidung, Minneapolis auszulassen, war richtig. Die Salzburgerin wurde in Lahti Siebente über 20
Kilometer und hatte sich für Oslo viel vorgenommen: „Natürlich spielen einige Faktoren wie die Schnee- und Wetterverhältnisse eine entscheidende Rolle, auch die Taktik und der Skiwechsel sind immer ein großes Thema. Mein Ziel ist es, aufs Podium zu laufen, auch wenn ich sicher nicht zu den Favoritinnen für die Top drei zähle“, sagte sie vor dem Bewerb. Am Ende verpasste sie das Ziel nur knapp, wurde Vierte. Im Zielsprint verlor sie gegen die Deutsche Katharina Hennig. „Es zipft mich voll an. Aber das war ein Rennen auf höchstem Niveau und meine letzte Runde war ganz stark“, sagte Stadlober.