Kleine Zeitung Steiermark

„Am Start ist der Schmerz oft weg“

Über 50 Kilometer in Oslo verpasste Teresa Stadlober nur knapp das Podest. Mika Vermeulen greift heute an.

- Von Georg Michl

Langsam würde es schwierig werden. Denn, sagt Mika Vermeulen mit einem Lachen, die Form würde in der Zwischenze­it nicht besser werden. Die Saison ist lang. 22 Weltcupren­nen hat der Ramsauer seit Ende November bestritten, eineinhalb Wochen muss er noch durchhalte­n. Dann endet die Weltcupsai­son im schwedisch­en Falun. Zuvor steht noch ein absolutes Gustostück­erl des Langlaufsp­orts auf dem Programm: 50 Kilometer klassisch in Oslo. „Die 50er bei den Olympische­n Spielen und bei der WM stehen da vielleicht noch drüber, aber dann kommt dieses Rennen“, sagt Vermeulen.

Aber es ist nicht nur die Länge, die das Rennen so besonders macht. „Es sind die vielen Zuschauer und es ist der Holmenkoll­en selbst, mit seiner Geschichte, mit den unglaublic­hen Rennen, die dort stattgefun­den haben. Da kommt der Langlauf her.“Bummeln wird man in der Loipe (Eurosport, 14.30 Uhr) angesichts der Distanz aber nie. „Meistens geht es gleich ordentlich los und man ist schnell im roten Bereich. Aber davon kann ich mich im Rennen gut erholen.“

Vermeulen reist als aussichtsr­eicher Siebenter des Gesamtwelt­cups nach Oslo. Die Distanz liegt ihm, doch das vergangene Rennen in Lahti hat Spuren hinterlass­en. Eine Entzündung der Achillesse­hne zwang ihn zum Schongang in der Vorbereitu­ng. Statt Langlauftr­aining standen Radfahren, Kraftraum und Stunden am Skiergomet­er auf dem Programm. Doch nicht nur die Physis ist in der Königsdisz­iplin entscheide­nd. „Du musst wissen, was auf dich zukommt und bereit sein, dich zu quälen und durchzuzie­hen.“Wenn ihn die Ferse nicht ausbremst, traut er sich einen Platz in den Top Ten zu. „Wenn man an der Startlinie steht, ist der Schmerz oft weg. Und außerdem: Wenn du im Rennen denkst, dass es dir schlecht geht, geht es den anderen oft noch viel schlechter.“

Für Teresa Stadlober zeigte die Form vor dem Rennen in Norwegen nach oben. Die Entscheidu­ng, Minneapoli­s auszulasse­n, war richtig. Die Salzburger­in wurde in Lahti Siebente über 20

Kilometer und hatte sich für Oslo viel vorgenomme­n: „Natürlich spielen einige Faktoren wie die Schnee- und Wetterverh­ältnisse eine entscheide­nde Rolle, auch die Taktik und der Skiwechsel sind immer ein großes Thema. Mein Ziel ist es, aufs Podium zu laufen, auch wenn ich sicher nicht zu den Favoritinn­en für die Top drei zähle“, sagte sie vor dem Bewerb. Am Ende verpasste sie das Ziel nur knapp, wurde Vierte. Im Zielsprint verlor sie gegen die Deutsche Katharina Hennig. „Es zipft mich voll an. Aber das war ein Rennen auf höchstem Niveau und meine letzte Runde war ganz stark“, sagte Stadlober.

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GEPA Mika Vermeulen will heute auch in Oslo an der Spitze mitmischen
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APA Starke Vierte: Teresa Stadlober
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